Konsolidierungsausgleichposten

Herthaführung bestätigt

Werner Gegenbauer ist mangels Alternativen im Amt des Herthapräsidenten wiedergewählt worden und wird aller Voraussicht mit den Geschäftsführern Preetz (Sport und Medien) und Schiller (Mittel und Wege) weitermachen. In beiden Bereichen ist die Lage mehr als prekär, lediglich der neue Trainer Jos Luhukay macht ein wenig Hoffnung auf bessere Zeiten, obwohl seine ersten Äußerungen zu den Zielsetzungen mit dem alten Mädchen sehr bedenklich stimmen.
Es sieht ganz so aus als sollten die Fehler nach dem vorletzten Abstieg wiederholt werden: Alle finanziellen Mittel werden mobilisiert, um den sofortigen Wiederaufstieg zu bewältigen.

Noch hat man Hoffnung, dass der Finanzplan, der zurzeit noch ca. 13 Mios Miese vorsieht, auf gesündere Beine gestellt wird, damit unser altes Mütterchen wieder auf die Füße kommt. Dazu sollte Alles zu Geld gemacht werden, was laufen kann.
Mannschaftsteile wie die Schönwetterkicker vom Äquator und die Bayerngenetiker müssen zu Aktivposten werden und zwar in der Abschlussbilanz der Abstiegssaison, die Ex-Bayern allerdings nur als Streichergebnis auf der Leichtlohnliste, da Transfererlöse für sie nicht zu erzielen sein werden.

Entschuldungskonzeptlosigkeit

Die Aussage des GF Sport auf der Mitgliederversammlung, dass sämtliche Verträge auch für die 2. Liga gültig sind, stimmt wohl, allerdings bei unveränderten Konditionen.
Mit dem Fehler, den direkten Wiederaufstieg mit einer Erstligamannschaftsfinanzierung zu erreichen, könnte es gelingen, die Alte Dame endgültig auf der anderen Seite des Rasens unterzubringen.
Ein erneuter sofortiger Aufstieg, wie er von der Vereinsführung als Ziel vorgegeben wird, könnte mit einer wieder nicht ganz konkurrenzfähigen Erstligamannschaft enden, weil die Qualität des Spielermaterials, das man versäumt hat im Nachwuchsbereich heranzuführen, nicht ausreicht und das Geld wieder nur für Mittelmaß reicht.

In den einschlägigen Foren wird das Teambuilding kommentiert und gefordert, dass Raffa weiter das Spiel der Hertha machen muss. Dass die südamerikanischen Ballzauberer nie wirklich in die Mannschaft intrigiert worden sind, wie es so schön heißt, mag in einem komplexen Ursachenkatalog nachgeschlagen werden können, die schonungslose Fehleranalyse, die großspurig kleinlaut von Preetz angekündigt wurde, muss zwangsläufig an der nicht vorhandenen intellektuellen Ausstattung scheitern.
Es wird den üblichen Verdächtigungen nachgegangen, eine Methode, die auch als Tunnelblick bekannt ist, aber vor allem den Weg versperrt, die einzigartigen Möglichkeiten, die Berlin bietet, zu nutzen, um eine Spitzenfußballmannschaft zu entwickeln und aufzubauen.

Konsolidierungstherapieverordnung

Frei nach Karl Kraus ist die gefährlichste Krankheit die Diagnose, der für gewöhnlich bei einer solch komplexen Syndromagglomerationen wie bei unserer Alten Dame eine langwierige und eingehende Untersuchung vorausgegangen ist.
Nach einem anderen uralten Arztwitz ist das die Situation, wo man berühmt werden könnte, wenn man was gelernt hätte.
Behandelt wird trotzdem, auf jeden Fall möglichst teuer, weil sonst hilft es ja nicht.
Dem Bedauern des Herthamanagements müsste nun noch die Einsicht folgen, den Weg für eine nachhaltigen Neuaufbau freizumachen, das wird aber wohl Wunschdenken meinerseits bleiben.
Um die fußballerischen Potenziale, die Berlin und sein Umland hat, voll auszuschöpfen, ist es vorallem erforderlich, im Herthainternat einen Lehrkörper zu formen, der die sportlichen, pädagogischen und wenn nötig psychologischen Anforderungen voll umfänglich erfüllt und dazu sind in erster Linie eine gesunde Mischung aus Wissen, Phantasie und Besessenheit gefragt.

Betriebsunfallversicherung

Vorbeugen ist besser als Zurücklehnen.
Und so hat man sich nichts vorzuwerfen, weil man hat ja Alles gegeben und nur die widrigen Umstände mit heimwehkranken liebesbedürftigen Cheftrainern, die man beim besten Willen nicht vorausahnen konnte, haben in dieses Schlamassel geführt.
Dass dann ein völlig unpassender Trainer verpflichtet wurde, konnte durch das prompte Einräumen des Fehlers, was wirklich nicht jeder macht, weil er dann normalerweise schon entlassen ist, wettgemacht werden.
Für eine Korrektur hat es hinterher leider auch nicht mehr gereicht, aber dafür wurde unsere Hertha vom würdigsten der Fußballweisen in die Unterwelt geführt, womit man wieder alles Menschenmögliche versucht hatte.

Die Verantwortlichen stürzen sich nun mit Verve und Akribie in die Personalplanung für die kommende Zweitligaspielzeit, dass es einem angst und bange werden kann, wenn nicht sogar plümerant, was soviel heißt wie sterbend blau, weiß gestreift versteht sich.

Dieser Beitrag wurde am Freitag, 08. Juni 2012 um 01:56 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Hertha, Memmen abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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1 Kommentar

  1. Wird der Hertha-Dampfer im Jahr 2014 preetzgesteuert den dritten Betriebsunfall in fünf Jahren erleben? Eher nicht, denn ein direkter Wiederaufstieg scheint dieses Mal unwahrscheinlicher, als vor einem Jahr. Der (hoffen wir, gute) neue Trainer Jos Luhukay muss eine Mannschaft formen. Das kostet Zeit und die ist wie immer knapp. Denn der erste Spieltag der 2. Bundesliga steht schon am 3. August an. Ob bis dahin alle Transfers über die Bühne gebracht sind? Die Saisonvorbereitung wird die erste Bewährungsprobe für das Gespann Preetz-Luhukay.

    Kommentar: Linienrichter – 08. Juni 2012 @ 10:36

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