Zweitligahinrundenbilanz

Hertha BSC voll auf Kurs Wiederaufstieg

Die Bilanzprüfung der Hinrunde lässt kein anderes Ergebnis möglich erscheinen, als den sofortigen Wiederaufstieg  in die 1. Liga.
Der 6-Punkteauswärtssieg gegen Cottbus war das i-Tüpfelchen zur Saisonhalbzeit, die sich daraus ergebenden komfortablen Abstände sind echte Spannungskiller, die zum Rückrundenstart zu allem Überfluss nochmal ordentlich durchgeladen haben und die Laumänner weidwund in die Winterpause geschickt haben.

Rückrundenstart

Es war ein schöner Wintertag mit blendendem Sonnenschein in der Nordkurve des Benteler Stadions in Paderborn, provinziger kann deutsche Fußballdiaspora eigentlich nicht sein. Ostwestfalen von seiner aufgeräumtesten Seite, ein Stadionneubau in reinstem Betongrauen, ein Gesamteindruck wie kurz vorher nochmal feucht übergewischt und ganz gründlich durchgelüftet.
Zum Rückrundenauftakt besiegt unser altes Hausmütterchen den SC Paderborn o7 mit einem mühevollen 1 : 0, dem klassischen Arbeitssieg. Adrian Ramos empfiehlt sich als Matchwinner, der es auch zu Fuß kann, für einen Entlastungsangriff in der Winterpause auf die Vereinskasse.

Ramos a la Playa

In Spanien und Italien, wo bei den Vereinen im unteren Drittel der Erstligatabellen zum Jahreswechsel besonders gründlich Inventur gemacht wird, vorallem wenn einem das Abstiegsgespenst ketterasselnd im Nacken sitzt, muss in diesem Jahr ganz genau nachgerechnet werden. Die 6 Millionen, die Hertha für Adrian Ramos erlösen müsste, würden bei den völlig überschuldeten Clubs den Bock wirklich nicht mehr fett machen: Real Sociedad San Sebastián, Real Saragossa und US Palermo sollen auch sehr interessiert sein, wollen bzw. können die geforderte Ablöse aber nicht aufbringen.

Jetzt müsste der Geschäftsführer Sport und Kommunikation seine alten Mittelstürmertugenden auspacken und da hingehen, wo es weh tut. Die besten Argumente für den Sonnenscheinfußballer gibt es in Südspanien, bei Sevilla, Malaga und Granada. Wenn man sich als Herthafan noch eine Zukunft des Geschäftsführers bei der Alten Dame vorstellen möchte, müsste er eigentlich jetzt den Stürmer suchenden Spaniern ein Angebot machen, das sie schwer ablehnen können, in Palermo sollte man damit vielleicht etwas vorsichtiger sein.
Eine Ausleihe mit Kaufoption ist das Mindeste, was zu bewerkstelligen wäre, um Adrian Ramos die Möglichkeit zu bieten, sich wieder in die kolumbianische Nationalmannschaft spielen zu können, Verständigungsprobleme dürfte er in Spanien nicht haben, der frei werdende Platz in den gegnerischen Strafräumen der 2. Liga sollte für Pierre-Michel freigehalten werden.

Winterzauberfußballarbeit

Lasogga versteht es um einiges besser, obwohl ihm tiefer und rutschiger Rasen weit weniger liegen sollte als Ramos, Fußball zu arbeiten und das Leder direkt zu verwerten, einfach nicht so verspielt aber um einiges effizienter.
Ronny ist auf dem besten Wege scorermäßig an Marcelinho anzuknüpfen, wenn auch eine Etage tiefer, aber in der nächsten Spielzeit könnte er sich auch daran beweisen, wenn der Geschäftsführer Sport und Kommunikation seinen Job macht und eine Vertragsverlängerung zustande bringt, was die Herthafangemeinde unisono so erwartet, um die Ronnymania auf neue Höhen treiben zu können. Die letzten beiden Scorerpunkte gegen Frankfurt und den drei Punkten unterm Weihnachtsbaum, konnte durch Hände reiben die Herzen erwärmen und die Gemüter erhitzen, wenn Ronny nächste Saison woanders auflaufen sollte.

Wiederaufstiegsvorahnungen

Dass Madame die Tabelle nicht als Spitzenreiter anführt, liegt ausschließlich an dem überragenden Lauf der Braunschweiger. Die vermutlich nach einer besinnlichen Winterpause völlig vergrübelt auf den Platz zurück kommen und letztendlich glücklich sein können, die 18,99 für die Relegation noch aufzubringen.
张呈栋, sprich Zhang, Chengdong eine Name wie ein lupenreiner Hattrick – da hört man es förmlich rappeln in der Kiste – war der Königstransfer der Eintrtacht aber wenn es Torsten Lieberknecht nicht gelingt, ihn in der Rückrunde zu integrieren, würde es mich wundern, wenn die Eintracht hinten raus den nötigen und vorallem letzten Biss wird aufbringen können.

Von Hertha muss nach vorliegenden Erkenntnissen erwartet werden, dass der Aufstieg relativ vorzeitig sichergestellt werden kann, vor allem wenn Ramos bleiben muss und die Rekonvaleszenten die Räume auf der Ersatzbank noch enger machen.
Spannung ist dabei allerdings nicht mehr zu erwarten, aber gerade dann passieren manchmal die blödesten Sachen.

Dieser Beitrag wurde am Donnerstag, 03. Januar 2013 um 01:38 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Allgemein, Helden, Hertha abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

« Spitzenspielverderber – Hertha unaufhaltsam Richtung 1. Liga »

2 Kommentare

  1. Als Hertha-Fan hofft man doch inständig, dass die Blau-Weißen schon frühzeitig (zwecks Planungsvorteil und Nervenschonung) und damit direkt aufsteigen. Ein erneutes Relegationsdebakel würde den Verein wohl in die Steinzeit katapultieren. Spannung gibt es dann wieder beim Überlebenskampf in der 1. Bundesliga, das reicht doch oder?

    Sechs Millionen Ablöse für Adrian Ramos sind ‘ne Stange Geld. Aber beim Raffael-Transfer hat Preetz nachgewiesen, dass er Qualität nur gehen lässt, wenn die Kohle stimmt. Entweder werden also ordentlich Schulden abgebaut oder Ramos hilft beim Aufstieg.

    Auf Lasogga sind alle gespannt. Nicht zuletzt, weil er ebenso wie Ramos zu den wenigen Hertha-Spielern zählt, die einen sehr hohen Marktwert für den Verein darstellen. Mir als Fan wäre es am liebsten, Ramos und Lasogga schießen sich in der Rückrunde richtig warm. Und helfen dann, Hertha wieder in der 1. Bundesliga zu etablieren.

    Sehr spannend wird, ob Ronnys Lauf weiter und weiter geht. Seine überragenden Fähigkeiten am Ball sind mit ein Grund warum ich gerne Hertha-Fußball gucke. Aufopferungsvolle Laufbereitschaft, bedingungsloser Kampf und geschicktes taktisches Verschieben sind zwar schön, aber nix geht über einen Geniestreich von Ronny.

    Kommentar: Linienrichter – 09. Januar 2013 @ 18:47

  2. Ronnys Lauf hat erstmal einen kleinen Dämpfer bekommen, selbst überragende Fähigkeiten am Ball bewahren nicht davor, dass man manchmal den Rasen härter als nötig strapaziert, man muss doch immer darauf achten, wo man hintritt, besonders wenn man´s mit voller Wucht macht.
    Aufopferungsvolle Laufbereitschaft, bedingungsloser Kampf mit dem letzten Biss bei absoluter taktischer Disziplin wird in der nächsten Saison die einzige Möglichkeit für olle Lady sein, die Klasse zu halten, aber auch nur wenn sie nicht wieder völlig verkrampfen. Ob Ronny bei dem Tempo der ersten Liga zu seinen Geniestreichen kommt, muss ich leider sehr bezweifeln, die Defizite, die er in Sachen Tempo und Dynamik hat, werden schwer wegzutrainieren sein.
    Aber wenn´s einem zuzutrauen ist dann JoLu.

    Kommentar: maenne – 10. Januar 2013 @ 22:56

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