Spitzenspielverderber

Es war mal wieder eindeutig zu kalt für Fußballgucken im Freien.
Ich musste mitte der zweiten Halbzeit in der Südkurve im Block 6, wohin mich das knappe Kartenangebot verschlagen hatte, mit lauter Eintrachtfans um die Wette hüpfen, um wieder etwas Gefühl in meine eiskalten Füße zu bekommen.
Der erste Spielabschnitt war nicht wirklich erwärmend, Hertha versuchte Fußball zu spielen und Braunschweig macht das Ding im ersten Versuch rein. Auf die kalte Dusche konnte man nun wirklich gut verzichtet haben.
SCHULZ!!! konnte Ben-Hatira leider nicht annähernd ersetzen, nur einmal konnte er steil gehen und einen gefährlichen Ball von der Grundlinie an die Strafraumgrenze hereingeben, den Ronny wie fast alle seine Torschussversuche ziemlich kläglich verballert hatte, ansonsten konnte Schulz sich im Eins gegen Eins nie durchsetzen, so dass über Links nicht wirklich Druck aufgebaut werden konnte.
Kalte Füße sind der Tod von jedem satten Spannstoß und tun dabei auch noch scheiße weh, und wenn man sieht wohin der Ball dann kullert, lässt der Schmerz auch nicht gleich nach.
Ich habe noch nie bei einem Fußballspiel den Ball so häufig über Stadiondachniveau gesehen, was natürlich da dran liegt, dass in Braunschweig mehr eine Bungalowvariante von Stadion steht, Bundesliganiveau ist etwa doppelt so hoch, zum Anderen war es dem eigenen Standpunkt geschuldet, ganz knapp über den Gitterstäben und zum Dritten wurde der Ball vollkommen ungezielt irgendwie hoch nach vorne gedroschen, meistens von der Eintracht.

Gut Ding will Langeweile haben

Bei dieser Zweitligasaison der Alten Dame fehlt mir doch sehr die nötige Spannung: Die Dritten haften und klappern, der Stützstrumpf sitzt und der Rollator rollt, man hat das Gefühl, dass überhaupt Nichts schief gehen kann mit dem Aufstieg.
JoLu hat Alles fest im Griff, bei Babbel hatte man immer auch das Gefühl,  dass es richtig in die Hose gehen könnte und ein Scheitern das Überleben im bezahlten Fußball gefährdet, was mit der derzeitigen Trainingsarbeit bei 18,99 wieder untermauert wird.
Aber wie bei den Jahreszeiten kann sich auch im Aufstiegsrennen mal schnell was ändern oder sogar verfrieren, so dass der Thrill sich erst im Frühjahr entfalten kann.

Der nächste Termin für eine Stadionneubesichtigung ist am 8.12. der Rückrundenstart in Paderborn, da wird auf jeden Fall mitgezittert, so oder auch anders.

Dieser Beitrag wurde am Montag, 29. Oktober 2012 um 23:24 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Allgemein, Helden, Hertha abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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2 Kommentare

  1. Beim Spiel in Braunschweig war der Logenplatz vor dem Fernseher doch recht angenehm. Warme Füße, kühle Drinks, keine Schlange vor der Toilette, wenn bloß diese seltsame Anstoßzeit (13:00) nicht gewesen wäre.

    Dass das Abwehrbollwerk der Braunschweiger den noch verbesserungsfähigen Spielfluss der Hertha nachhaltig stören würde, war leider abzusehen. Dass Hertha zum Ende der Partie das ermüdete Braunschweig dann regelrecht überrannte, war etwas überraschend und wäre einen Auswärtssieg wert gewesen.

    4-2-3-1 oder doch 4-4-2. Wie schon so oft drängt sich der Gedanke auf, mit zwei Stürmern im Zentrum scheint Hertha viel schwerer ausrechenbar und um einiges torgefährlicher zu sein.

    Kommentar: Linienrichter – 30. Oktober 2012 @ 12:32

  2. Ob Lubitschs Schulz damals dem Filmteam mehr Freude bereitete als Luhukays Schulz dem Hertha-Tross am letzten Samstag?

    Kommentar: Berlin Tiergarten – 31. Oktober 2012 @ 12:00

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