Hertha unaufhaltsam Richtung 1. Liga

Es sieht nicht so aus, als könnte die Alte Dame bei ihrer Rückkehr in die 1. Bundesliga von einer anderen Mannschaft in dieser Liga auch nur ins Stolpern gebracht werden. Mitanzusehen wie einer der vermeintlich härtesten Konkurrenten nicht eine Torgelegenheit im Olympiastadion herausspielen kann, hat die letzten Bedenken wie die hartneckigsten Schneereste in der Frühlingssonne dahin schmelzen lassen.

Abspielfehlerverwertung

Die Abspielfehler, die Hertha im Aufbauspiel an der Mittellinie passiert sind, waren geeignet, den Gegner stark zu machen und sich richtig in Schwierigkeiten zu bringen. Bei schnellerem Umschalten der Lauterer bei Ballgewinn im Mittelfeld in die Vorwärtsbewegung von Herthas Hintermannschaft, wie man es für gewöhnlich beim Spitzenfußball im Fernsehen bewundern kann, hätte ein Diagonalpass gereicht, um die komplette Abwehr auszuspielen, wenn zwei  oder drei Spieler steil gehen, ist der Torwart normal auch chancenlos.
Nach der Enttäuschung des verschossenen Elfmeters konnte man sich ordentlich gruseln bei den Fehlpässen im Spielaufbau, wobei nicht mal wirklich Druck auf den Ballführenden gemacht wurde. Die Graupenpässe entsprangen der blanken Hilf- und Ideenlosigkeit, wo normalerweise nochmal hinten rum gespielt werden muss oder der Ball lang nach vorn geschlagen werden kann. Wenn man drei Kopfballmonster vorne drin hat, ist das eigentlich immer eine Option und auf jeden Fall ansehnlicher als die Bemühungen den Torwart nicht ganz kalt werden zu lassen.

Stadtmeisterschaftseuphorie

Das wär was gewesen, wenn die Eisernen wieder ihr rostiges Haupt über den weggeräumten Trümmern der alten Mauer erhoben hätten, wobei man konstatieren muss, dass es um Einiges verdienter gewesen wäre als beim letzten Mal, als die Köpenicker den direkten Vergleich für sich entscheiden konnten.
Im Derby war der Wille und die Gier zu gewinnen deutlich zu erkennen, vorrangig bei der Außenseitertruppe vom sandigen Strand der Wuhle, aber auch Madame schenkt keine Spiele mehr ab, obwohl was Ronny die Woche gespielt hat sah genau so aus, als wollte er sich mit zu großen Gehaltssteigerungen nicht zusätzlich völlig unnötig unter Druck setzen lassen – oder sollte es ihn wirklich wieder in wärmere Gefilde ziehen und er hat unter der Hand schonmal was Bares auf die selbige aushandeln lassen?
Man sollte ihm mal den Karriereausklang von Buffy Ettmayer vor Augen halten, blind wird er nicht gleich werden.

Gierhalskragen

Das ist etwas, was nur ganz schwer voll zu kriegen ist, aber auf dem Platz als Siegeswillen inzwischen zu den Grundanforderungen an den Fußballprofi gehört.
Der Geschäftsführer Sport und Gequatsche ist nun angehalten hoffentlich mal in einmütiger Abstimmung mit dem Trainer eine Mannschaft aufzubauen, die das Potential hat die Klasse sicher zu halten und sich perspektivisch Richtung oberstes Tabellendrittel zu orientieren.
Bei Ronny ist zu befürchten, dass er nicht der hochtourige aber robuste Mittelfeldmotor ist, der die Dame auf ihre alten Tage sicher wieder nach hause bringt.
Аршавин hat sein Pulver bei den Gunners sicherlich verschossen, die Handynummer von Dr. Wendt sollte Preetz aber noch auswendig kennen und warum sollte es denn nicht mal mit einem Russen klappen. Die Frage, die an JoLu gestellt werden muss, ist, ob er sich zutraut Андрей Сергеевич nochmal soweit aufzutunen, dass Spielfreude und Bewegungsdrang zu einer Einheit werden.
Ein leistungsbezogener Vertrag versteht sich dabei von selbst, denn wie es der Boss schon so schön formuliert hatte: “Großes Geld – großes Spiel, kleines Geld – kleines Spiel.” Obwohl so gr0ße Portemonnaies hatten die früher noch gar nicht – nicht mal Plastikeinkaufstüten. Und da wird man einige von brauchen, um den Urgr0ßneffen wieder nach hause zu holen.

Dieser Beitrag wurde am Freitag, 01. Februar 2013 um 00:27 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Allgemein, Helden, Hertha abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

« Zweitligahinrundenbilanz – Herthadämmerung!!?!!!! »

1 Kommentar

  1. Ohne formstarken Ronny und/oder verletzungsfreien Ben-Hatira regiert in Berlin schnell der Rumpelfußball. Denn trotz der famosen niederlagenfreien Serie stößt die Hertha-Mannschaft regelmäßig an spielerische Grenzen. Eigentlich könnten sie doch befreit aufspielen. Der hemmende Erfolgsdruck liegt aktuell doch immer bei den Gegnern (siehe Kaiserslautern). Ein Problem liegt sicher auf den Außenbahnen. Viel zu selten kommt es zum inspirierten Zusammenspiel von Herthas Außenverteidigern und Außenstürmern.

    Ich denke, Hertha muss von einem ausländischen, verwöhnten, wahrscheinlich satten Altstar wie Arshavin unbedingt die Finger lassen. Der Kerl passt doch nie und nimmer in Herthas Gehaltsgefüge. Die Kohle reicht ja kaum für Ronny.

    Um die 1. Liga zu rocken, benötigt Hertha eher 3-4 preiswerte, hungrige, lauffreudige Spieler, die bei Erfolg bestenfalls auch gleich ihren Marktwert explosionsartig vervielfachen. Beim aktuellen Schuldenberg muss Hertha zuerst Ausbildungsverein sein und nicht sportliche Endstation für altgediente Ex-Stars.

    Kommentar: Linienrichter – 03. März 2013 @ 17:53

Die Kommentarfunktion ist zur Zeit leider deaktiviert.

...WENN NICHT NUR DAS DEO VERSAGT

Hartplatzhelden unterstützen

Seiten

Kategorien

Suchen


RSS-Feeds

Blogroll

Meta

 

© maenne – Powered by WordPress – Design: Vlad (aka Perun)