Bundesligaalltagstauglichkeit

Hertha hat mit dem Unendschieden bei 96 die Erstligareife erneut nachgewiesen, aber einmal mehr wurde eklatant deutlich, dass es vor dem gegnerischen Tor an einem Vollstrecker fehlt. Allagui, Ben-Hatira und Ramos haben die Chancen nicht nutzen können, mit deren Verwertung es sich die “Alte Dame” im oberen Tabellendrittel schon hätte gemütlich machen können. Wagner war in Hannover sogar mal an dem Tor beteiligt, bei dem er den Kopf sehr schön weggezogen hatte, wann er den Schädel mal hinhält, dass es klingelt, da hoffen gerade wir älteren Herthafans, dass wir das noch erleben werden.
Auch nach längerem Nachdenken muss von meiner Seite konstatiert werden, dass mein Fußballsachverstand nicht ausreicht, um der Ausleihe von Lasogga und dem Festhalten an Wagner eine Sinnhaltigkeit abzugewinnen, gleichwohl ist das Vertrauen in JoLu unerschüttert. Es ist vorstellbar, dass das Mannschaftsgefüge homogener ohne ihn ist, gerade wenn man sich mit dem Chef nicht 100prozentig versteht, eins ist aber ganz sicher, nämlich dass gegen den Abstieg nur Tore helfen.
Wo Ramos nur spielen will, reißt Lasogga die Lücken in die gegnerische Abwehr und haut die Dinger konsequent auf die Kiste. Dass man das ausleiht, was man am nötigsten braucht??? Man muss ja auch nicht Alles verstehen!

Shootingstar

Pierre-Michel Lasogga hat mit einem lupenreinen Hattrick den HSV gegen den Club aus den Abstiegsrängen geschossen und dem 6-Punktespiel mit der Tordifferenz noch einen hinzugefügt und war folgerichtig der Mann des 8. Spieltags.
So hat er mit Michael Wiesinger seinen ersten Trainer zur Strecke gebracht und kann sich eine Kerbe in die Ohrmuschel knipsen, und er hat den Rekord von Gerd Müller für den zügigsten Auswärtshattrick von 11 auf 8 Minuten verbessert. Und wo Müller drauf steht, ist nicht immer drin. Sein Namensvetter im Sturmzentrum der Bayern hat sich gegen Bayer als Großchancentod erwiesen, was ihn für viele noch sympatischer rüberkommen lässt. Was Vollstreckerqualitäten wert sein können, ist an “kleines dickes Müller” Scorerlisten unverkennbar, der Anteil, den er daran hat, wo der FCB heute steht, kann garnicht hoch genug überschätzt werden. Die 15 jährige Torgarantie auf Stürmer gibt es heutezutage auch schon lange nicht mehr.
Auf jeden Fall hofft man, dass Lasso gesund bleibt, gut trainiert und damit die Begehrlichkeiten der ganzen Liga lostritt, die dann nur noch von den Finanzgrößen bezahlt werden können. Man hörte schon was von 7 Millionen und ein Dementi dazu, dass er dafür zu haben sein wird. In der Geschäftsführung wird man hoffen, das demnächst 7stellige Beträge aufgerufen werden und zumindest pekuniär ein Volltreffer gelandet wird.

Pokalkalamitäten

Dass PML auch die endscheidenden Tore machen kann, hat er im Pokal gegen Fürth eindrucksvoll gezeigt. Das tut um so mehr weh, als Hertha gegen Lautern in der Pfalz die Chance auf das Berlinderby leichtfertig verspielt hat. Eine Ansetzung bei der man Abstiegskampf auf Umbiegen und Abkotzen realitätsnah simulieren konnte, dass dabei die “Kampfschweine” mittenhinein  in die Suhle geworfen werden, “das ist klar”, die Abwehr allerdings völlig neu aufzustellen, ging doch ziemlich nach hinten los, und warum ein Stratege wie Kluge dabei keinen Platz hat, ist mir auch völlig unverständlich.

Ligapflichtaufgaben

Die ziemlich durchwachsene Bilanz der letzten Wochen stimmt beim Blick auf die Tabelle allerdings sehr versöhnlich. Bei genauerer Betrachtung muss aber konstatiert werden, dass deutlich mehr drin gewesen ist, wenn jemand es rausgeholt bzw. die Dinger reingemacht hätte.
Gegen Freiburg wurde vorab Anschauungsunterricht freihaus geliefert, was alle Beteiligten bei Hertha aufmerksam verfolgt haben dürften, und Liberec hat die Schwächen gnadenlos bloßgelegt, an denen Trainer Streich nur notdürftig gearbeitet haben konnte. Da fehlte der “Alten Dame” in der 2. Halbzeit eindeutig der letzte Biss, genau wie drei Tage später im Pokal – mit den Dritten kann man halt nur gut knirschen.
Beim Heimsieg gegen Mainz hat exakt das den Ausschlag gegeben, obwohl auch eher dosiert vorgegangen wurde und Mainz mit einer gruseligen Passquote der Hertha buchstäblich in die Karten gespielt hat.

Trainerlegenden

Zum nächsten Heimspiel, dass wiederum neue Maßstäbe setzen kann, kommen im Topspiel alte Bekannte an die Spree: Luci und Raffa spielen um den Anschluss an die Tabellenspitze.
Die ersten drei Plätze scheinen schon vergeben zu sein, aber der Championsleguequalifakationsplatz wird vom “dreckigen Dutzend” der Liga ins Auge gefasst, und unsere “Alte Dame” sollte da auch nochmal herzhaft zugreifen.

Dieser Beitrag wurde am Sonntag, 13. Oktober 2013 um 21:25 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Helden, Hertha, Memmen abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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1 Kommentar

  1. Der Vergleich Lasogga oder Wagner hinkt. Der noch 21-jährige Pierre-Michel Lasogga ist ein Stürmer mit möglicherweise sehr großer Perspektive. Wenn man auf ihn und sein Entwicklungspotenzial setzt, muss er unbedingt in die Startformation. Die Rolle des Jokers passt nicht. Die Joker-Funktion ist dafür dem bald 26-jährigen Sandro Wagner geradezu auf den Leib geschrieben, wie im Hannover-Spiel wunderbar mitanzusehen war.

    Der Vergleich muss also Lasogga oder Ramos heißen. Da Jos Luhukay nicht mit zwei Stürmern beginnt, hätte dann Adrian Ramos auf der Bank Platz nehmen müssen. Meiner Meinung nach hat Ramos im Sturmzentrum bislang aber gute Spiele gemacht. Falls Ramos sich schwer verletzen sollte, könnte sich die Lasogga-Ausleihe als Fehler erweisen. Nämlich dann, wenn Sami Allagui als Mittelstürmer versagen sollte. Muss aber auch nicht sein.

    Kommentar: Linienrichter – 15. Oktober 2013 @ 11:15

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