Championsleaguebefähigungsnachweis

Die alte Dame hat den Bayern den Lederhosenboden stramm gezogen und es dann vor Kraft nicht geschafft, ihn ordentlich zu versohlen. Da hat Torwarttrainer Richie Golz noch eine anspruchsvolle Aufgabe zu bewältigen, um bei der erforderlichen Konzentration die nötige Lockerheit  in den Strafraum und auf die Torlinie zu bringen.
An allen drei Gegentreffern war Herthas Torhüter nicht gänzlich schuldlos, beim ersten verirrt er sich im 5-Meterraum, beim zweiten hatte er nicht genug Bodenhaftung und beim dritten versieht er Liniendienst anstatt dem Ball entgegen zu gehen. Zwischen den Pfosten konnte man sich nicht für höhere Aufgaben gegen den Championsleaguesieger empfehlen, zum Glück nur in diesem Spiel, denn Thomas Kraft war der bislang beständigste Herthaner, an alter Wirkungsstätte hatte er sich wohl zuviel Druck gemacht und nicht richtige Einstellung zwischen Anspannung und Gelöstheit gefunden.

Pleiten, Pech und Pannen-Olli

Wie krass man als Tormann daneben fassen kann, war an diesem Spieltag in der beliebten Fortsetzungsreihe “Pannen-Olli” zu bestaunen.

Meine absolute Lieblingsfolge ist wie Olli K. kurz vor Toresschluss vorm gegnerischen Kasten auftauchte und mit einer grandiosen Double-Fist-Action das Ding ins Netz bugsierte. Wie groß muss da der Druck zwischen den Ohren gewesen sein, um so völlig hirnentkoppelt zu agieren. Das war großer Slapstick für die Fußballewigkeit, echt Panne, eine der schönsten gelben Karten überhaupt.

Olli B. vom SCF – eigentlich ein Pfeiler der neuen deutschen Torwartherrlichkeit – hat mit einem eindrucksvollen Patzer-Triple gegen den HSV die Latte für Schlussmanngraupen in fast unerreichbare Höhen geschraubt. Besonders gelungen fand ich die Szene beim zweiten Tor, als er nicht wusste, wo die Strafraumgrenze war und den Ball Lasogga mit dem Knie vorgelegt hat, der sich wie früher zuhause gefühlt haben dürfte, als Jugendlicher mit dem Orginal im Garten.

Höhenrauschgift

Für den weiteren Saisonverlauf und die Entwicklung der Mannschaft war es wahrscheinlich sogar besser, das Match gegen den FCB zu verlieren, so dass alle vergegenwärtigen können, dass nur kontinuierlich akribische Arbeit, Hertha wieder zu einem festen Bestandteil der Liga machen kann.
Manager Preetz, der seinen Vertrag gerade verlängert bekommen hat, hat sich anscheinend auch als lernfähgig erwiesen und die üblichen Vorgehensweisen aus den Tagen des alten Managers überwunden, wo es vorallem darum gegangen ist, sich als Manager zu profilieren.
Die Verpflichtungen für die jetzige Spielzeit haben alle gepasst wie Arsch auf Eimer, das sieht aus, als hätte der Trainer die fälligen Entscheidungen getroffen.
Die angeschlagenen Schalker, die in dem Zustand immer gefährlich sind, aber sich mehr mit dem ledierten Knie von Prince Kevin zu beschäftigen scheinen, sollten gerade recht kommen, um zu zeigen, wie hoch Championsleagueniveau sein kann.

Dieser Beitrag wurde am Donnerstag, 31. Oktober 2013 um 00:54 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Allgemein, Helden, Hertha abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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1 Kommentar

  1. Da wo Boateng draufsteht, ist Champions-League drin. Würde Kevin-Prince Boateng morgen für die Hertha auflaufen, wäre das Berliner Saisonziel eindeutig Champions-League. Boateng spielt aber – seufz – für den Blau-Weißen Erzrivalen aus dem Pott.

    Wenn ein Torwart daneben grabscht, ist Häme nicht weit. Auch ein junger Backenpuster muss sich dieser schweren Prüfung stellen. Ob unser Kraft gegen Schalke den Kahn macht und vor lauter Übereifer Strafräume nicht mehr richtig zuordnet? Wir werden sehen.

    Kommentar: Linienrichter – 01. November 2013 @ 10:24

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