Hertha beißt sich in oberer Tabellenhälfte fest

Mit dem ersten Auswärtssieg, der auch einer grandiosen Torwartleistung zu verdanken war, setzt sich die “Alte Dame” im gesicherten Mittelfeld fest, bzw. führt es an.
10 Punkte auf die Abstiegsränge sollten ein beruhigendes Polster für die restliche handvoll Ligaspiele in diesem Jahr sein. Dass das keiner mit dem berühmten Ruhekissen verwechselt, dafür wird JoLu mit Sicherheit sorgen.
Die Trainingsgruppe Richie Golz wird in diesem Jahr noch viele hohe Bälle vor die Kiste treten müssen, um die Defizite von Thomas Kraft beim Herauslaufen bei hohen Bällen in den Griff zu kriegen, beim Bodenkampf gegen frei vor ihm auftauchende Stürmer hat er gegen die TSG 18,99 den Sieg für die Hertha rausgegrätscht  und so die unglücklichen Aktionen gegen Bayern und Schalke vergessen gemacht, wo er im eigenen 5-Meterraum orientierungslos herumgeirrt ist und entscheidende Treffer kassiert hat. Der Einfachheit halber sollten ihm in nächster Zeit jegliche Ausflüge bei Standards ersatzlos gestrichen werden.

Die andere kontroverse Personalie, bei der es für Hertha eher um pekuniäre Verheißungen zu gehen scheint, ist Pierre-Michel Lassoga. Der Cheftrainer lässt verlauten, dass die Veräußerung für ihn kein Problem sei, der Manager gibt den ersten Neuzugang für die neue Saison bekannt, der Finanzchef betont, dass die wirtschaftliche Konsolidierung weiter ein vorrangiges Ziel ist. Die Rollen sind in dem Spiel klar verteilt, PML ist auch als Optionsschein ein echter Outperformer, herthas Vereinsführung will da ganz lang gehen.
Dass sie ihn wirklich halten wollen, glaube ich eher nicht, zumal mit Faton Ademi schon der nächste “Sturmtank” nachrückt.

Als Außenstehender darf man wohl davon ausgehen, dass die letztendliche Entwicklung stark vom weiteren Saisonverlauf abhängen wird. Sollte Hertha wider jedes Erwarten die Championleaguequalifikation erreichen, ist ein austrainierter Lasogga unverzichtbar, aber wahrscheinlich auch nur so bezahlbar. Mit jedem Treffer, den er für den HSV erzielt, steigt unaufhaltsam die Zahl der Interessenten und damit der Kurs, nicht auszudenken Pierre-Michel bleibt gesund und von Verletzungen verschont und kämpft bis zum Ende mit um die Torjägerkanone. Für die Hamburger ist er vorne drin alternativlos, im Winterschlussverkauf müssten sie aber dringend für die Verteidigung noch ein fettes Sparschwein schlachten, wenn das mit den sportlichen Zielen noch was werden soll. Mit der jetzigen Abwehr reicht es gerade noch für eine Schießbude auf dem Dom.

Wenn man die beiden wertvollsten Spieler aus dem Herthakader betrachtet, nämlich Ramos und Lasogga, fällt auf, dass sie im Rahmen der Scorerliste unter den ersten Zehn als absolute Schnäppchen ins Auge stechen. Die nächste Anpassung könnte dabei auch schnell im achtstelligen Bereich landen.

Da werden dann wirklich schwere Entscheidungen zu treffen sein, in der langfristigen Entwicklung ist es wichtiger, kurzfristig einen großen Schritt in Sachen Entschuldung zu machen und in den Trainerstab zu investieren. Die Nachwuchstrainer in allen Ehren und bei allen Meriten, vom Stallgeruch ganz zu schweigen, irgendwie scheint es noch an was zu fehlen. Gernot Rohr soll laut gut abgestandenen Scheißhausparolen immer noch in der kalten Gerüchteküche bei der Hertha stehen, einen international erfahrenen, weltgewandten Fachmann könnte man im Westend schon gut gebrauchen, Holger Stanislawski könnte auch ein brauchbarer Kandidat sein, wichtiger ist aber wahrscheinlich ein zwingendes Konzept und da hätte dann sowwieso der Cheftrainer das letzte Wort.

Dass Hertha in dieser Saison schon den Sprung auf die europäische Fußballbühne schaffen sollte, ist meines Erachtens nicht mal wünschenswert, weil es genau eine kontinuierliche Entwicklung der Mannschaft stört.
Die Beispiele von Frankfurt und Freiburg sollten abschreckend genug sein, an die letzten Auftritte der Hertha möchte ich in diesem Zusammenhang nur noch sehr ungern erinnert werden. Das zweite Jahr wird in Sachen Klassenerhalt nach einer alten aber solide verflochtenen Binsenweisheit noch schwieriger

Dieser Beitrag wurde am Freitag, 15. November 2013 um 02:31 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Allgemein, Helden, Hertha abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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1 Kommentar

  1. So sehr sich die Hertha-Fans auch wünschen, mit den beiden Topstürmern Adrian Ramos und Pierre-Michel Lasogga in die nächste Bundesligasaison zu gehen, so wenig wahrscheinlich ist dieses Szenario. Spielen beide weiter so erfolgreich wie bisher, wird zumindest einer verkauft werden müssen. Mit den Transfer-Einnahmen ist Hertha dann handlungsfähig und kann im besten Fall den Vertrag des anderen verlängern.

    Aber bei entsprechenden Transferangeboten (z.B. die oben avisierten achtstelligen Bereiche) müsste Michael Preetz wohl sogar beide Spieler sofort ziehen lassen. Denn damit Hertha sich mittelfristig in der Bundesliga etabliert, müssen sich bietende Transfererlöse konsequent realisiert werden. Einmal um die horrenden Altschulden abzutragen und perspektivisch gesehen, um auch neue Spieler verpflichten zu können.

    Denn dass Luhukay und Preetz im nächsten Sommer auch nur annähernd ähnlich erfolgreich auf dem Transfermarkt agieren wie im zurückliegenden Sommer, sollte man besser nicht voraussetzen.

    Kommentar: Linienrichter – 17. November 2013 @ 17:22

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