Ligaalltagsschonkost

Die Bundesliga fällt nach 2 Dritteln der Spielzeit in 2 Hälften auseinander. Die obere spielt um den Zugang an die Futtertröge der internationalen Wettbewerbe in Europa, die untere kämpft ums nackte Überleben.

Dass sich Hertha vom ersten Spieltag auf der Sonnenseite der Tabelle festgesetzt hat, ist eine faustdicke Überraschung. Dass ihr da Mannschaften wie Mainz und Augsburg an die frisch gebügelte wollen, ist noch erstaunlicher. Ob man es “Old Lady” wirklich wünschen soll, sich für die Euro-League oder mehr zu qualifizieren?
Natürlich! Als Fan will man Hertha auf dem europäischen Parkett mal wieder das Tanzbein schwingen sehen, auch in dem Bewusstsein, dass es beim letzten Mal richtig daneben, nämlich in Liga 2 gegangen ist. Die Beispiele von Frankfurt und Freiburg führen einen ebenfalls wieder vor Augen, wohin die Belastung eine nicht ganz gefestigte oder im Zwangsumbruch befindliche Mannschaft bringen kann.

Teambuilding für Aufsteiger

Welches Maß an Behutsamkeit wird nötig sein, um eine grundsolide Truppe auf den Rasen zu bringen, die auch den Belastungen auf europäischer Bühne gerecht wird, ohne in größere Abstiegsgefahr zu geraten?
In der Spitze breiter werden, dürfte die Vorgabe dafür sein müssen. Na dann, Prost!
Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Zum Einen die neu entstandenen finaziellen Spielräume voll ausnutzen und nach alter Dieterart einkaufen, was der Transfermarkt hergibt. Wie aus der Geschäftsführung zu vernehmen war, sollte ein solches Geschäftsgebaren endgültig der Vergangenheit angehören.
Zum Anderen könnten Spieler aus der 2. Reihe an die Spitze heran geführt werden. Dazu muss man ihnen allerdings die nötige Spielzeit geben, in der sie aus Fehlern lernen können müssen. Das sind im aktuellen Kader nur noch Brooks, Schulz und Mukhtar und Gersbeck im Tor. Darüber hinaus sollten auch Talente wie Ademi, Andrich und Andere mal Probe spielen. Die Gelegenheit, sich einen Spielrhythmus zu erarbeiten, muss in dieser Situation besonders für Ronny gelten, dass er zeigen kann, ob er wirklich Erstligaqualität hat. Andererseits die Gewissheit zu haben, dass er besser in Russland oder der Türkei sein Glück versucht, dürfte auch Einiges wert sein.

Auslesefaktorenanalyse

Dass Kobi in Fußballerrente geschickt wird, steht fest. Dass Wagner tatsächlich mal ein Tor schießt, das dann auch gleich noch die Punkte einfährt, war überraschend, – besonders dass ich das noch erleben durfte!
Janker traut man auch nicht mehr wirklich zu, dass er Erstliganiveau erreicht und Holland ist wohl auch in Not, das wären die Kaderfragen, die noch zu klären sind.
Die Vorgehensweise, mit der man sich von Franz und Kluge getrennt hat, war jetzt nicht wirklich ladylike, aber auf dem Weg nach Oben hat Rücksicht seine Grenzen.
Die Stürmerfrage überschattet das etwas: Ramos geht zum BVB und Lasogga will beim HSV bleiben. Da muss man sich schon fast wünschen, dass der Ligadino sein Alleinstellungsmerkmal verliert, verletzungstechnisch ist man da auf dem besten Weg.
Was aber soll man davon halten, dass Pierre-Michel nicht wieder an die Spree kommen will?
In dem Alter ist man schnell beleidigt, die Berufung ins A-Aufgebot dürfte den Preis weiter in die Höhe treiben. Das Herthaangebot hat es anscheinend nicht mal bis auf die Verhandlungsbasis geschafft.

Sturmwarnungsvorfreude

Ramos und Lasogga im Wechsel oder abwechselnd im Herthasturm zu bewundern, war das, worauf ich mich vor der Saison am meisten gefreut hatte. Im Zeichen der Überschuldung hätte man die Kapitalisierung der Aktivposten vollumfänglich verstanden. Die neue Finanzlage ist geschaffen worden, um den Wert der Marke Hertha BSC nachhaltig zu entwickeln. Tore sind der Treibstoff, ohne den es nicht gehen wird. Ein Spitzenstürmer wird dazu mindestens nötig sein, sozusagen ein Sturmtankwart: Super Plus Voll!
Ob der Sprit dann bis Europa reicht, ist gar nicht so ausschlaggebend, die “Freude am Fahren” ist der entscheidende Punkt für die letzten 11 Spritztouren. Mainz ist eine Mannschaft, die Hertha liegt, Vollgas versteht sich da von selbst, aber die letzten Vorstellungen sahen leider ein wenig nach angezogener Handbremse aus. Dass die Spannung bis zum Saisonfinale gegen den BVB hoch gehalten werden kann, war wie gewohnt als Abstiegsthriller befürchtet worden, wenn der Weg nach Europa noch offen wär, wäre das grandios.

Man wagt kaum zu hoffen, dass bei den Transfers für die nächste Saison ein ähnlich glückliches Händchen bewiesen werden kann, zumal es noch einer kleinen Qualitätssteigerung bedarf, um die Mannschaft weiter zu bringen. Wenn es die mannschaftliche Geschlossenheit erfordern sollte, müsste man unter Umständen auf einen aufstrebenden Stürmerstar verzichten, was ausgesprochen schade wäre.

Dieser Beitrag wurde am Freitag, 07. März 2014 um 21:54 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Helden, Hertha abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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1 Kommentar

  1. Wenn die Hertha-Mannschaft in den nächsten Wochen Mainz, Augsburg, Hannover, Hoffenheim und Gladbach schlagen sollte, hätten sie sich das Ticket für Europa sportlich redlich verdient. Als Fan bin ich für viele, viele Hertha-Siege. Und wenn’s denn am Ende für Europa reichen sollte, müssten sich Preetz und Luhukay für die nächste Saison eben was einfallen lassen.

    Aber Hertha läuft sichtlich auf dem Zahnfleisch. Ohne Lustenberger ist schon schwierig. Ohne Cigerci wird es noch um einiges schwieriger. Auch Ben-Hatira kommt wohl nicht mehr auf die Beine und Schulz hat weiter Formkrise. Wenn dann noch Hosogai (hat vier Gelbe Karten) oder Skjelbred ausfallen sollten, ist es unmöglich all diese Spiel zu gewinnen. Nur ein fitter und hochmotivierter Adrian Ramos kann nicht reichen.

    Bleibt Ronny. Wenn nicht jetzt, wann dann? Vielleicht kann Jos Luhukay in der Not ja doch ein Spielsystem aus dem Hut zaubern, in dem Ronnys Stärken voll zur Geltung kommen. Noch ein weiteres Jahr mit ihm auf der Auswechselbank wird wohl eh nicht gutgehen.

    Kommentar: Linienrichter – 08. März 2014 @ 15:26

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