Weltmeistertitelaspiranten

Jogi, Hansi, Andi und nicht zu vergessen Olli sind mit der deutschen Kickerelite aufgebrochen, um in der Höhle dem Löwen das Fell abzuziehen.

Die Unterstützung von  Funktionärsseite hat diesmal eine völlig neue Qualität erreicht, Hartgeld-Theo Zwanziger, ExDFB-Präsident, der 2011 doch noch zurückgetreten war und Nachfolger von “Firlefranz” Beckenbauer im FIFA-Exekutivkomitee wurde, hat zu einem finalen Rundumschlag gegen seinen Nachfolger und die übrigen DFB-Schranzen, den Bundestrainer, einen Voll-Kevin und den IOC-Präsidenten ausgeholt und sich so nochmals in die Schlagzeilen gedrängt. Mit einer beispiellosen verbalen Blutgrätsche erklärt er alle zu politischen Blindtieffliegern, die ihrer Vorbildfunktion in keinster Weise gerecht werden, sei es aus Geldgier, Raserei, Alkoholmissbrauch oder blanker Anbiederei.
Sein Nachfolger Wolfgang Niersbach und der DFB setzen sich in gewohnter Manier mit den Vorwürfen auseinander, indem man nicht darauf eingeht, sondern den Angreifer ins Abseits stellt. Die scharfe Zurückweisung wird dann so untermauert: “Das ist haltlos, unangemessen und kommt von einem Mann, der seit über zwei Jahren in der Isolation lebt.”
Leider war von dem Mann Nichts zu den Seltsamkeiten im FIFA-Exekutivkomitee zu vernehmen, aber da hatte noch sein Vorgänger die Entscheidungen treffen dürfen.
Im nächsten Jahr wird Zwanni seinen Abschied aus dem Gremium nehmen, in den verdienten Ruhestand gehen und der erhofften Versenkung verschwinden.

Lichtgestalten und Dunkelmänner

Der “Kaiser” wurde 3 Monate von der FIFA-Ethikkommission für jegliche Tätigkeit im Fußball gesperrt, weil er bei der weiteren Aufklärung von fundierten Korruptionsvorwürfen nicht kooperativ genug war. Er weist jeglichen Vorwurf als völlig aus der Luft genommen von sich, man muss wohl auch davon ausgehen, dass er keine Bestechungsgelder in Umschlägen erhalten hat.
Die geschäftlichen Vereinbarungen mit Oligarchen und Scheichs, wo nach den WM-Vergaben großfürstliche Beraterkontrakte zu vergeben waren, stehen selbstverständlich in keinem Zusammenhang damit. Lediglich Erfahrung und Sachkenntnis werden dabei honoriert, und da kommt man bekanntlich an Beckenbauer kaum vorbei, dessen frühere Werbeaussagen das sehr schön beschrieben haben: “So läuft´s Business!” und  die Überweisungen der “Beraterhonorare” aus dem Orient dürfte er mit einem: “Ja ist denn heut scho Weihnachten?” quittiert haben.
Die geniale Spielauffassung gepaart mit einem unwiederstehlichen Siegergen und wie der größtmögliche Gewinn daraus zu ziehen ist, war schon immer die herausragende Fähigkeit von Beckenbauer, er hat sich buchstäblich dumm und dämlich verdient und das hört man dann auch aus fast jedem Kommentar heraus. Die Fragen der Ethikkommission hat er auch schon beantwortet, eine lebenslange Sperre in Radio und Fernsehen sollte dennnoch dringend erwogen werden.

Günter Netzer, die andere Medienikone des deutschen Fußballs, ist von der anderen Seite der Medaille aber wie immer aus der Tiefe des Raumes gekommen und hat da einige Fragen stehen lassen.
Als Executive Director der Schweizer Sportrechte-Agentur Infront Sports & Media AG ist er schon seit längerer Zeit Geschäftsgeheimnisträger im Sportrechtehandel und hat in dieser Funktion einen enormen Klärungsbedarf bei der Abwicklung von unterstützenden Aktionen zur Vermarktung von Sportereignissen aufgetürmt.
Uli Hoeneß äußerte sich dazu, als er die Backen noch richtig aufblasen konnte, folgendermaßen: “Viele Entscheidungen in den letzten zehn, fünfzehn Jahren sind nicht mit rechten Dingen zugegangen.” und forderte die DFB-Verantwortlichen auf, bei der Fifa aufzuräumen.

Robert Louis-Dreyfus, von 1993 bis 2001 Vorstandschef von Adidas war die zentrale Schlüsselfigur in einem undurchdringlichen Sumpf, indem fast Alle mindesten knietief im Schlamm standen. Aber da ist der Bart ab, es wird keine weiteren Aufschlüsse von ihm geben, er hat zu guter letzt Allen einen Riesengefallen getan und vor 5 Jahren das Zeitliche gesegnet. Zu erwarten ist, dass ihm im Zweifel Alle Alles in die Schuhe mit den 3 Streifen schieben können.
Von ihm sind die 20 Mio, mit denen sich Uli Hoeneß in den Knast spekuliert hat, er hat Günter Netzers Manager-Gruppe finanziert, die die Sportrechte der insolventen Kirch Media gefleddert haben und er hat “Tante Käthe” zu Olympique Marseille geholt, wo er wegen illegaler Spielertransfers vorbestraft war.
Die sehr gute Vernetzung vom “Kaiser”, Klaus Aloffs und anderen zu einem Verein, der an Unsportlichkeiten wie Doping, Schiebung und Transfertricksereien nichts ausgelassen hat – hinterzogene Steuern und Sozialabgaben zählen da schon zum völlig normalen Geschäftsgebaren – dürfte als so eine Art Lehrzeit zu werten sein, um sich für die schmuddeligsten Geschäfte mit dem Fußball zu qualifizieren oder zu wappnen.

Mit der Adidas-Affäre um Bernard Tapie, in die höchste Geschäftsbanken- und Regierungskreise wie die Crédit Lyonnais und Christine Lagarde verwickelt waren, gab es Anschauungsunterricht auf der ganz großen Bühne und vom Allerfeinsten.
Da wurde exemplarisch vorgeführt, wie sowas abgearbeitet werden kann.

Der Bericht der Ethikkommission wird sich wie ein flauschiger Flokati anfühlen, aus dem man einige gierige Plagegeister entfernt hat und der dann dekorativ die tieferliegenden Auswüchse gnädig überdeckt. Dann werden es sich die Herrschaften darauf wieder bequem machen. Weitere Klärungen werden mit der Beauftragung von Fachanwälten hinreichend verklausuliert und notfalls unter der Auslegware abgelegt.

Dazu hier noch die Links zu älteren Blogbeiträgen: Wer wechhselt den Zwanziger? zum deutschen Funktionärswesen und Fußballmord im Sommerloch! zu Spielmanipulationen.

Rekordgewinnmaximierungsbedingungen

Die Attraktivität des Fußballs ist unzerstörbar, auch die hässlichsten Fratzen des entfesselten Casinokapitalismus, die sich auf Kosten der Ärmsten schamlos aus der Staatskasse bedienen, sehen beim Hochamt der Fußballheldenvergötterung in Brasilien regelrecht sympathisch aus.
Es gibt aber auch Menschen, die auf die Straße gehen und nicht bereit sind, die Gäste freudig zu empfangen und ihnen den Spaß zu gönnen, in prunkvoll überarbeiteten und neu erbauten Stadien die weltweite Völkerbelustigung auf Tuchfühlung verfolgen zu können. Verfolgt werden stattdessen die Protestierer und zwar mit der ganzen Härte des Systems.
Präsidentin Dilma Rousseff, Ex-Stadtguerillera, die sich auf der Seite der Barrikade gut auskennt, hat nach eigenen Angaben eine 3 wöchige Foltererfahrung und setzt auf unnachgiebiges Durchgreifen, um die Profite der WM-Organisatoren zu gewährleisten.
Die Ausrichtung der WM kostet vorallem Steuergeld, das für nicht wirklich richtig benötigte Betonschüsseln verschleudert wurde, mit Fundamenten wo so mancher seinen Keller mal wieder gründlich aufräumen konnte. Allen voran Ricardo Teixera, der Schwiegersohn des langjährigen Fifa-Präsidenten Joao Havelange und eisgraue Eminenz des brasilianischen Fußballs, beiden wurde die Annahme von weit über 20 Millionen Schweizer Franken Schmiergeld nachgewiesen. Teixeira ist ein Spesenritter von altem Schrot und Doppelkorn, mit allen Wassern gewaschen, in allen  Satteln gerächt, sprich: Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Korruption in allen Varianten und Schwindel erregenden Größenordnungen. Mit der Vergabe der WM nach Brasilien hat er sein Weltmeisterstück schon abgeliefert: Tangenti total.
Bei den Baukosten von rund 10 Mrd. Euro dürften 20 – 30 Prozent per Nebenabsprachen schon mal umgebucht worden sein, etwaige Gewinne hat er in besten Einvernehmen mit sich selbst, auf der einen Seite als Verbandspräsident und andererseits als Privatmann halbehalbe aufgeteilt, die Verluste übernimmt fast ganz der brasilianische Fußballverband CBF. Er rühmt sich, dass er ungestraft fast jede Schweinerei begehen kann, den Fußball rollt er als Deckmäntelchen davor.
Das setzt voraus, dass er Schmiergelder und sonstige Profite breit gestreut und verteilt hat, so dass Abhängigkeiten geschaffen wurden, die von den Palästen der Verbandspräsidenten in der Schweiz bis zu den Hütten von Dorfpolizisten im hintersten Dschungel reichen.
So geht Verbandsarbeit heute!

Die Herren des Balles

Um Vetternwirtschaft bei der FIFA kann es sich schon deshalb nicht handeln, weil der CEO von Infront Sports & Media AG, Philippe Blatter lediglich der Neffe von Sepp ist und Ricardo Teixeira nur der Schwiegersohn von João Havelange war, wegen erwiesener Korruption der beiden musste Tochter bzw. Enkelin Joana die Führung des OKs übernehmen.
Versippt und verschwägert, das ja, aber natürlich alles rein zufällig und vorallem nur nach sachlichen Gesichtspunkten aber mit dem unwiderstehlichen Charme altrömischer Dekadenz.
Auf solchen Argumentationsschlangenlinien bewegt man sich bei der FIFA, falls man sich überhaupt äußert.
Fußball wird nun auch gespielt, von Demonstranten in Brasiliens Städten ist nichts zu hören, die Fans wollen feiern, das Fernsehen will sich die Stimmung bei der Vermarktung ihres teuer erworbenen Produkts nicht  kaputt machen lassen, wäre ja auch geschäftsschädigend.
Die Namensgebung des Spielgerätes hat schon angedeutet, wohin die Reise gehen könnte: Brazuca!
Das riecht förmlich nach verbrannter Erde. Es bleibt zu hoffen, dass die Opfer und Verheerungen in einem überschaubaren Rahmen bleiben.
Sollte Brasilien das Turnier wie erwartet gewinnen können, wird sich Alles in einem Taumel von Siegestrunkenheit auflösen, ein paar gezielt eingesetzte Caipis runden das Ganze dann noch ab.
Das Problem zeichnet sich aber ab, dass die Seleção nicht auf dem Niveau und in der Form spielt, um im Achtelfinale den “Giftzwergen” aus Chile die Stirn zu bieten. Das könnte den Brasilianern die letzten 2 Wochen ihres Fußballfestes nachhaltig vergraulen. Eine Stimmung von tiefer Niedergeschlagenheit bei dem größten Teil der Fußballfans und hoch aufbrausenden Wut bei den anderen könnte die Gemütlichkeit stark beeinträchtigen.
Da kann man dann schon fast beruhigt sein, dass die WM-Organisatoren das mit dem nötigen Ausmaß an krimineller Energie und der vorausschauenden Weitsicht bei der Planung des Turniers bereits berücksichtigt und die entsprechenden Schiedsrichteransetzungen vorgenommen haben. Außerdem hat der Gastgeber auch noch einen gut von der letzten Austragung in Südamerika, eben weil sich im Fußball über einen längeren Zeitraum alles ausgleicht.

Fußballgenerationswechsel

TikiTaka hat es seinem alten König gleich gemacht und abgedankt, lediglich in Bayern könnte diese Spielart noch eine Nische für einen vorübergehenden Fortbestand gefunden haben.
Die
FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste gibt den Leistungsstand der Mannschaften nicht wirklich wieder, vorallem weil die Schwankunken bei den einzelnen Teams durch Verletzungen und Formkrisen ziemlich groß sind, wie die Schweiz auf Platz 6 kommen konnte, ist für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Aber dass die unangefochtene Nummer 1 sich von den Nummern 14 und 15 demütigen und nach hause schicken lassen muss, wird folgerichtig als Sensation verkauft, aber Mitleid dürfen die Spanier nicht erwarten.

Deutschland als NR 2 ist somit in die Spitzenposition und die Favoritenrolle gerückt, was durch die Deklassierung von Portugal als NR 4 kräftig unterstrichen wurde, das sah richtig nach Fußball aus.
Die afrikanischen Mannschaften haben mich besonders enttäuscht, Spieler mit dieser Athletik und Technik und wenn es denn ernst wird, wird erst um Prämien gefeilscht und rumgezickt, dass man völlig die Konzentration aufs Wesentliche verliert. Dass keine Versicherungen abgeschlossen werden, um 1 Mio. bei Titelgewinn zu  garantieren, ist völlig unverständlich, die Prämien dürften recht überschaubar sein.
Volker Finkes “Unbezähmbaren Löwen” haben allenfalls die Anmutung von Bettvorlegern hinterlassen und können sich wieder zusammenrollen, dass er kundtut, seinen Vertrag zu erfüllen, ist wohl nur der Verhandlungsposition um die Abfindung geschuldet.
Die “Schwarzen Sterne” mit Prince Kevin, der erst nach einer Stunde gegen die USA gekommen ist, waren zwar die besseren Fußballspieler, aber ein anderer Berliner hat ihnen kurz vor Toresschluss den Todeskopfstoß versetzt, Brooksi von Hertha kam nur durch die Verletzung eines Kollegen ins Spiel und nutzte sein Chance grandios. Aus Berliner Sicht der bisher größte Lichtblick.
Dass der Trainer von Ghana sich für seine Aufstellung entschuldigt hat, ist auch ein Novum, gegen Deutschland musste er Prince Kevin von der ersten Minute von der Kette lassen, damit der zeigen kann, dass da Typen wie er fehlen. Dass ihm dann die Bindung zum Spiel der “Black Stars” völlig gefehlt hat, war in den kurzen Ausschnitten schon abzusehen, wo die Kollegen sich vorne im Bus in Stimmung singen und der “Prince” hinten einsam seine Musik über Kopfhörer hört. Das Kapitel wird wohl endgültig beendet.
Die Superadler aus Nigeria scheinen sich ganz langsam ins Turnier zu spielen, nur die Elefanten von der Küste scheinen in etwa Normalform zu haben, sie sollten beide die nächste Runde erreichen.

Skandalspieltheorie

Deutschland vs USA steht unter dem Verdacht, dass man sich absprechen könnte, so dass beide das Achtelfinale sicher erreichen.
Das ist völliger Quatsch, niemand muss mit irgendjemanden etwas absprechen, worüber sich die ganze Fußballwelt im Klaren ist.

Ich hatte auch 82 vorm Fernseher gesessen und mich auf die Rache für Cordoba gefreut, stattdessen kam die “Schande von Gijon”. Auch damals war keinem Spieler ein Vorwurf zu machen, lediglich die Fifa mit ihrem Cheforganisator Hermann Neuberger hätte man für die 6 zusätzlichen Live-Übertragungen wegen Geldgeilheit zur Rechenschaft ziehen sollen, was ausgesprochen halbherzig bis gar nicht stattgefunden hatte.
Dass sich Deutsche und Östereicher gut verstehen, liegt auf der Zunge, Verständigungsschwierigkeiten sind gegen die USA auch nicht zu erwarten, zumal keine Worte gemacht werden müssen.

Ich würde mir auch wünschen, dass Ghana die nächste Runde ereicht und Belgien ins “Herz der Finsternis” sticht, kann mir aber kaum vorstellen, dass sie Portugal besiegen, sicher nur knapp, so dass die DFB-Kicker den Amis schon 4 – 5 Stück mit nach hause geben sollten.
Der Skandal ist aber vorprogrammiert, alle werden sich wieder lächerlich machen.
Deutschland kann ganz entspannt in die Partie gehen, weil das wäre wirklich ein Skandal wenn Portugal 8 : 0 die Sterne vom Himmel fegt.
Der angeblich beste Außenverteidiger der Welt war in beiden Spielen der schwächste Mann in der deutschen Mannschaft. Aus seiner Heimat wurde kolportiert, dass es sich bei ihm um den intelligentesten Spieler handelt, den die jüngste Trainerlegende aller Zeiten bisher in seinen Teams hatte. Das will ich hier überhaupt nicht in Frage stellen, aber doch als Problem benennen. Nachdenken hat schon immer zu lästigen und gefährlichen Verzögerungen geführt und tödliche Fehlpässe kann man auch von der Außenlinie spielen. Eigentlich sollte der “Capitano” eine Denkpause bekommen, zumal Schweini sich auch mehr als aufdrängt, zur Not mit Kroos auf der Doppelsechs und einer Extraportion Doppelherz für Rekordtorjäger.

Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 24. Juni 2014 um 16:07 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Allgemein, Helden, WM 14 abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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