Hertha aktuell

Kopf unter in den Abstiegskampf

Gleich mit den Schicksalsspielen anzufangen ist mal was Neues, diese eher unübliche Vorgehensweise in der Saisonplanung ist dann aber doch sehr gewagt und um der Wahrheit, die bekanntlich auf dem Platz liegt, die Ehre zu lassen, sich nicht vordrängeln zu müssen, darf hier nicht unerwähnt bleiben, dass es sich bei der Veranstaltung um einen glatten und kaltblütigen Mordversuch an der Seele des Fußballs gehandelt hat.

Fußballmord

Die Clubberer versuchten von Beginn an jeden Spielansatz der Hertha im Keim zu ersticken, wozu sie jedes Recht aus Franken mit nach Berlin brachten (Kurzer Nürnberger Prozess). Warum die Hertha nicht wirklich nach Luft schnappte und sich seinerseits nur auf das Abwürgen jeglicher Clubaktivitäten beschränkte und das Spiel ohne das geringste Mitleid mit den Zuschauern verhungern ließ, dazu bot man Herthatrainer Markus Babbel über jede Schmerzgrenze hinaus Gelegenheit Plattitüden abzusondern, dass fast vorsätzliche Tötungsabsicht an der Spielidee unterstellt werden muss.

Blockadebrecher

Es konnte einem wirklich schlecht werden, aber gekotzt wird bekanntlich später und diesmal war es nicht der fehlende Hunger der Herthaspieler, sondern es sollen die randvollen Hosen vor den über 60 000 Zuschauern gewesen sein, die zur völligen Blockade führten, weil man sich einfach zuviel vorgenommen hatte, nee wa? Nachvollziehen kann das keiner bei den Zuschauerzahlen der letzten Zweitligaspielzeit. Wenigstens den Zuschauern durfte man an diesem Abend uneingeschränkt Erstligaformat konstatieren.

Matchpläne

Der Plan vom Chefcoach war erstmal hinten sicher zu stehen und nach vorne: „Schaun mer mal, dann sehn mer scho, A bisserl was geht immer.“ Das Bayern Sieger-Gen als Monstranz (Mir san mir) zu beschwören und vor sich hin zu beten, wird nicht reichen, die Klasse zu halten. Lell und Ottl haben aus München nur die Spielweise Fehler zu minimieren mitgebracht, was dazu geführt hat, dass das strangulierte Mordopfer auch noch mit einem Einwurf geschändet wurde.

Schicksalsspiele

Diese Reihe wird vermutlich mit unveränderter Gnadenlosigkeit fortgeführt, als Herthafan muss man inbrünstig darauf hoffen, dass Co-Trainer Widmayer sich mit einem brauch- bzw. spielbaren System durchsetzt. In den beiden nächsten Auswärtsspielen gegen den HSV und 96 wird es für die Hertha wahrscheinlich einfacher ohne den hemmenden Erwartungsdruck der eigenen Zuschauer aus einer ganz sicher stehenden Abwehr, die sich bietenden Räume für Konter besser zu nutzen, dann voraussichtlich mit Lustenberger und Rukavytsya für Ottl und Ebert und vielleicht ein bisschen brasilianischen Ballzauber.

Heimspielpleitenserie

Sollte sich dieser Lauf gegen Stuttgart weiter fortsetzen, sollten auch entschlossen die Konsequenzen gezogen werden. Es ist aber zu fürchten, dass sich die Trainerdiskussion bis zur darauf folgenden Länderspielpause hinzieht. Spätestens bei der 20. Pleite gegen Köln ist Schluss mit Gaudi. Wenn es nach mir ginge, würde ich mich sofort nach einem neuen Headcoach umsehen, mit der Betonung auf der ersten Silbe und vor allem ohne Schwerpunkt auf den bayrisch-schwäbischen Raum. Kenntnisse der Gegebenheiten bei Hertha wie bei Rehhagel (Glückwunsch noch zum 73.), Sidka oder Rekdal wären auch von Vorteil, Basler hat sich leider als Kolumnist schon disqualifiziert, war aber auch nur „bis zum Hals Weltklasse“ (B Stange).

Dieser Beitrag wurde am Samstag, 13. August 2011 um 12:29 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Hertha abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

« Fernsehfußball – Hertha im Abstiegskampf »

1 Kommentar

  1. Nur 3 Stunden später spielt eine fast identische Hertha-Truppe (Raffael für Lasogga) den HSV im besten Sinne schwindlig. Warum vor einer Woche gegen die Nürnberger im Olympiastadion so gar nix ging, bleibt ein Rätsel ohne schlüssige Aufklärung. Markus Babbels Erklärungsversuch, die Mannschaft hat einen ausgewachsenen Heimkomplex bei voller Hütte, muss jedenfalls noch schauerliche Bestätigung erfahren, vielleicht als sich selbsterfüllende Prophezeihung.

    Kommentar: Linienrichter – 14. August 2011 @ 22:35

Die Kommentarfunktion ist zur Zeit leider deaktiviert.

...WENN NICHT NUR DAS DEO VERSAGT

Hartplatzhelden unterstützen

Seiten

Kategorien

Suchen


RSS-Feeds

Blogroll

Meta

 

© maenne – Powered by WordPress – Design: Vlad (aka Perun)