Abstiegskampf bis zum letzten Abpfiff

Donnerstag, 21. Mai 2015 von maenne

Nicht gänzlich unerwartet legt die Alte Dame zum Saisonfinale einen letzten Hauch von Suspense auf, ein Duft mit dem betörenden Odeur von kaltem Angstschweiß in der Kopfnote, abgerundet mit dem stechenden Gestank randvoller Hose in der Herznote und getragen vom Muff des abgestandenen aber anheimelnden Stallgeruch in der Basisnote.
Olfaktorisch ein Worst-case-Szenario, das aber Spannung über den Spieltag hinaus verspricht – Relegation, der Overkillthriller.
Die Chance, dass es ein echter Schocker wird, soll 0,6% betragen.

Spielkultur war das, was ich meisten vermisst habe in dieser Saison. Das kann auch Beißen, Hauen, Treten sein, kommt ganz drauf an, was man zu Verfügung hat.
An Geld hat `s nicht gefehlt.
Die Rückrunde der letzten Saison war für mich der Knackpunkt für den nachhaltigen Rückschritt der Mannschaft, spätestens ab dem 20. Spieltag hatte man beste Bedingungen frei aufzuspielen und Systeme, Varianten und Entwicklungsmöglichkeiten zu testen, vorallem bei Spielern, denen man Potenzial zurechnen durfte: Brooksy, Schulz!, Mucki, Ronny und den einen oder anderen aus der Nachwuchsabteilung.
JoLu hatte dann leider völlig die Nerven verloren, in einer Situation in der sie nicht mal angespannt werden mussten und sich komplett in seiner akribischen Arbeit festgefahren. (weiterlesen…)

Hertha zurück im Abstiegskampf

Mittwoch, 13. Mai 2015 von maenne

Nach sieben Spielen ohne Niederlage gab es jetzt erwartungsgemäß drei Stück in Serie für die Alte Dame.
Bei den Bayern hatte man Möglichkeiten zu punkten, verlor aber  mit dem selben Ergebnis wie im Hinspiel mit 1:0.
Gegen Gladbach war Old Lady dann fast chancenlos, was Zählbares rauszumauern, obwohl man sich noch einreden wollte, wer solche Großchancen auslässt wie die Gladbacher, wird am Ende bestraft, vorzugsweise durch Ronny. Der scheint allerdings längst vergessen zu haben, wo er das Gerät hingehängt hat, und so war dann Traoré der entscheidende Mann und das auf Robbenart.
Das entspricht dann auch der Fortbewegungsweise von Madame in den letzten Spielen. Die Puffbeleuchtung schimmert schon bedenklich durch den abziehenden Pulverdampf, das Bellen der Hunde, die die auch beißen, kommt auch langsam wieder näher.
Gegen den BVB hat man dann auch genau so gespielt, als wollte man noch gebissen werden. Die Spannung wird so weiter hoch gehalten, und das darf dann auch noch gewürdigt werden.

Auf der Kriechspur in den Kraichgau

Dass der Sog des Abstiegskampfes Hertha noch erfassen könnte, war für mich ziemlich unwahrscheinlich, aber ein Pünktchen müsste planungssicherheitshalber noch geholt werden, nichtsdestotrotz könnte es selbstverständich auch mit dem Teufel zugehen und am letzten Spieltag kommt es zu der Situation, dass noch 6 Teams in den sauren Apfel beißen können. Das ist der Genießerthrill, wie ich ihn im letzten Beitrag schon vermutet hatte, da hatte ich allerdings noch nicht an die eingangs erwähnte Serie geglaubt.
Die letzten Krankenstandsmeldungen sind dann allerdings wieder geeignet, dem Schlimmsten gefasst ins triefnasse Auge zu blicken. (weiterlesen…)

Im Schein der roten Laterne

Dienstag, 10. März 2015 von maenne

Die Messer sind hinreichend gewetzt, ob sie noch passgerecht zwischen die Zähne der Hertha-Spieler implementiert werden können, ohne sich ins eigene Fleisch zu schneiden und eine blutige Lippe zu holen, ist die spannende Frage für den weiteren Verlauf der Rückrunde.
JoLu hat das Ergebnis seiner seltsamen Mannschaftsführungsqualitäten präsentiert bekommen – leider viel zu spät – spätestens zu Weihnachten hätte er wieder ganz im Kreis seiner Familie das neue Jahr planen dürfen, dafür muss man ihm nun alles Gute wünschen.

Pal Dardai holt sich als neuer Cheftrainer nach dem überraschenden Punktgewinn in Mainz im Oly gegen Freiburg eine blutige Nase ab. Wenigstens hält er es für möglich, dass er die Verantwortung dafür zu übernehmen hat – die Aufstellung und Vorbereitung hatte an Naivitäten auch keine Wünsche offen gelassen.
Das Spiel für sich gesehen kann nur als Entlassungsgrund gewertet werden, aber auch junge Trainer müssen Fehler machen dürfen, allerdings sollten sie sich dabei Spiele aussuchen, bei denen es nicht ums nackte Überleben geht.
Statt eines Befreiungsschlags wurden die Messer selbst ausgeklappt, in die man dann gelaufen ist. (weiterlesen…)

Durststrecke 2014, Prost Neujahr!

Samstag, 27. Dezember 2014 von maenne

Das 133. Hertha-Kalenderjahr ist ein Grund zu größerer Besorgnis, 31 Punkte reichen normal nicht für den Klassenerhalt. Dass Dinos und anderes Urgestein noch scheißer spielen, ist nicht wirklich beruhigend, dass der Abstiegskampf in der Rückrunde das volle Potenzial an Spannung entfalten wird, davon darf man immerhin ausgehen – etwas worauf schon ein wenig Vorfreude aufkommen will.
Madame ist dieses Jahr nie so richtig in die Chaussons gekommen, wie der Franzose sagt, die alte Wundertrantüte hat fast in jedem Spiel nach allen Seiten hin überraschen können.
Beim Pokal-Aus auf der Alm, wo es doch Sünde gibt, anders ist das nicht zu bezeichnen, was die Alte Dame da angeboten hatte, eine längere Läuterung im Fegefeuer eines ausgedehnten Straftrainingslagers wäre das Mindeste gewesen, nachdem der Chefcoach unaufgefordert Versprechungen für den Wettbewerb verlautbart hatte.
Obwohl es das erste Elfmeterschießen war, das ich in einer langen Fankarriere im Stadion erleben durfte, verschärfend kam hinzu, dass ich mir halbzeitig 2 Bierchen gegönnt hatte, weil ich nicht ein zweites mal für das Würstchen anstehen wollte, die Belastungsprobe für die Blase war weit weniger schlimm als die nervliche. Die Unfähigkeit der Hertha, mit zunehmender Spieldauer das Tempo anzuziehen, war kataklysmisch. Dass man vorher und nachher auch  noch im Stau stehen musste, rundete das Bild richtig ab – nie wieder Bielefeld.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die Paarung nächste Saison in Liga 2 stattfindet, ist leider nicht von der Hand zu weisen.

Ligaleidensbereitschaft (weiterlesen…)

Kriegt Hertha die Krise?

Dienstag, 23. September 2014 von maenne

oder doch noch die Kurve?

In einem nur in der Schlussphase turbulenten Spiel ergattert die “Alte Dame” an der Dreisam einen überaus glücklichen Punkt und knüpft nahtlos an die traurigen Leistungen an, die fast durchgängig diesjährig geboten wurden.
Die Königstransfers Stocker und Kalou, denen jegliche Bindung zum Herthaspiel fehlte, Kalou fand anfangs nichtmal eine Bindung zum eigenen Schuhwerk, scheinen noch einige Anlaufzeit zu brauchen, deren Dauer geeignet sein könnte, das Mannschaftsgefüge nachhaltig zu erschüttern.
Sami Allagui kann man den Abgang nicht verübeln, als gefühlter 4. Stürmer hinter Wagner fehlte ihm die Aussicht auf einen Spielplatz gänzlich, Änis Ben-Hatira als 3. Linksaußen dürfte auch seine Einsatzzeiten dahin schmelzen sehen, zuzuschauen wie völlig indisponierte Starspieler orientierungslos über den Platz stolpern und sich erinnern, dass ausschließlich nach Leistung aufgestellt werden sollte, hat das Potential Spieler tiefgreifend zu demotivieren und den Trainerstab vor unlösbare Probleme zu stellen.
Was zu dem Leistungseinbruch in diesem Jahr geführt hat, wird offiziell mit verletzten Führungsspielern und der mangelnden Qualität des Restkaders erklärt. Ich habe meiner Verwunderung über diese Vorgehensweise hier schon versucht Ausdruck zu verleihen. Sich als Cheftrainer aus der Verantwortung auf Kosten der Spieler rausreden, geht gar nicht!
Jetzt wird dafür geworben, dass die Neuverpflichtungen noch Zeit zum Eingewöhnen brauchen, das heißt man hat Spieler geholt, die nicht fit sind oder waren, und klare Ansagen, wie gespielt werden soll, scheinen auch nicht in der nötigen Deutlichkeit gemacht worden sein.

Heimspielseuchenvögel (weiterlesen…)

Hertha wird durchgereicht

Mittwoch, 18. September 2013 von maenne

Hertha hat mit dem Spiel gegen den VfB Stuttgart deutlich gemacht, dass es in dieser Saison ums nackte Überleben in der Erstklassigkeit geht. Wer aus so einem überlegenen Spielverlauf nichts Zählbares mitnimmt, darf sich nicht beschweren, wenn es eng wird in der 1. Bundesliga.
Spielerisch sah das alles ganz gut aus, es fehlte allerdings an der letzten Präzision im Passspiel oder an der nötigen Bewegung im Laufspiel, so dass das Tempo häufig verloren ging, weil der Ball mit langem Bein angenommen werden musste und so wenig Überraschungsmomente ins Angriffsspiel kamen, um wirklich glasklare Torchancen zu erarbeiten.
Positiv fiel mir allerdings auf, dass die brandgefährlichen Querpässe im Mittelfeld gefehlt haben, bei denen man ein Spiel schnell aus der Hand gibt, wenn der Gegner die gemachten Geschenke auch annimmt, womit in Liga 1 unbedingt zu rechnen ist.

Killerinstinktlosigkeit

Das, was den Marktwert von Pierre-Michel Lasogga ausmacht, fehlte dem Herthasturm fast völlig, Ramos ging immer wieder nach außen und suchte nicht den direkten Abschluss und Niemand rückte ins Zentrum nach, um gegebenenfalls zu verwerten. Bei der Einwechslung zur Schlussoffensive mit Wagner vorm Tor war nicht zu erkennen, was er da versuchen sollte, was da von ihm kommt, sieht lediglich bemüht aus. (weiterlesen…)

Ottonormalversager

Freitag, 11. Mai 2012 von maenne

Otto, der alte Genießer gönnt sich auf seine letzten Tage als Cheftrainer noch mal eine Extraportion Spannung.
Mit einem 2 oder 3 zu 0 wäre die Messe gelesen gewesen, das war durchaus möglich, wenn man nach einer Stunde Spielzeit das Tempo hochgefahren und den Druck gegen den Ball nochmal erhöht hätte. Stattdessen vergibt Ramos einen Kopfball, den ein Spieler seiner Klasse machen muss und gibt Hertha damit der Selbstaufgabe preis.
Die gelbe Karte von Lumpi Lambertz war normal das Signal zurück zu beißen, von der Seitenlinie kam überhaupt nichts, kein Weckruf, kein Anpfiff, als hätte König Otto schon abgedankt.
Auswechseln und Umstellen war das Gebot nach einer Stunde, für “Holland in Not” musste er Lell gebracht haben, der hatte es allerdings nicht mal bis auf die Bank geschafft, Ben-Hatira hatte auch keiner gesagt, dass gegen Zweitligamannschaften vor allem Kampf angesagt ist.

Mannschaftliche Verdrossenheit

Eine richtige Mannschaft wird diese Herthatruppe in diesem Fußballleben auch nicht mehr, wenn sie es denn je gewesen ist. Dass Otto Rehagel es nicht schafft, in einer Situation wo selbst der größte Doppelvollpfosten den Ernst der Lage unübersehbar vor Augen haben muss, soetwas wie Mannschaftsgeist zu beschwören, ist eigentlich ein zwingender Grund abzudanken. (weiterlesen…)

Relegationsspielplatz

Mittwoch, 09. Mai 2012 von maenne

Hertha hat wie erwartet, die Entscheidung bis unmittelbar vor dem Schlusspfiff, der die Spielzeit 2011/12 offiziell beendet hat, offen gehalten und den Fans einen unerwarteten Nachschlag an Abstiegszweikampf beschert.
Genauer gesagt muss erwähnt werden, dass der 1. FC Köln die Entscheidung offen gehalten hat, als versäumt wurde, 3 Punkte gegen Freiburg rauszufighten, bei denen Trainer Christian Streich es verstanden hatte, Spannung und Spielfreude in der Mannschaft zu erhalten nach dem der Klassenerhalt schon gesichert war.
Das war eine Trainerleistung, die man gar nicht hoch genug überschätzen kann: Aus einem sicheren Absteiger nach der Vorrunde, eine Rückrundenpunkteausbeute einzufahren, die für den internationalen Spielbetrieb berechtigt hätte.
Die 47 Rückrundenpunkte von Kloppo sind allerdings auch eine Marke, die ein bisschen halten könnte

Saisonfinalteilnehmer

Nachdem die beiden besten deutschen Mannschaften BVB und FCB das Pokalfinale unter sich ausmachen und die Bayern auch noch eine Woche später ein Heimspiel im Championsleaguefinale haben, hat Hertha Fortuna zu Gast. (weiterlesen…)

Das lange Leiden der Alten Dame

Donnerstag, 03. Mai 2012 von maenne

Notfallpatientenverfügung

Unnötig lebensverlängernde Maßnahmen, die geeignet sind, überflüssiges Leiden quälend in die Länge zu ziehen und dabei ohne Aussicht auf vollständige Genesung sind, sollten per Verfügung von Betroffenen von vornherein ausgeschlossen werden können.
Unsere geliebte Oma Hertha, die gar nicht mehr so alt werden kann, wie sie zurzeit aussieht, kämpft seit Wochen ums nackte Überleben als Erste-Klasse-Patient. Die Behandlung des greisen Chefarztes, dem völlig unerfahrene Kollegen im Praktikum assistieren, will einfach nicht anschlagen.
Warme Worte und kalte Wadenwickel sind absolut nicht mehr auf dem letzten Stand der Heilkunst, stattdessen bedürfte es dringend einer maximal invasiven Rektumresektion mit anschließendem Kräutereinlauf, um die grundlegenden Vitalfunktionen wenigstens prophylaktisch zu stabilisieren.
Kunstfehlerteufel zwischen Kurpfuscherei und Sterbehilfe müssten dringend exorziert und die Placeboeffekthascherei beendet werden.

Vorsorgevollmachtsregelung (weiterlesen…)

Abstiegskampfspuren

Freitag, 27. April 2012 von maenne

Auf der Fährte des Grauens

Der Rücksturz in die 2. Liga ist nach normalmenschlichem Ermessen nicht mehr zu verhindern.
Dass Schalke den Sack in der Veltinsarena auch noch mit genüsslichem Behagen ganz fest zuschnüren darf, ist ein Schlag ins Kontor der Herthafanseele, von dem zu erholen es länger dauern wird als eine Aufstiegssaison, falls man es nicht vorzieht, die Seele gleich ganz baumeln zu lassen -und zwar am Galgen.
Dass zusätzlich auch noch im Gespräch ist, das ramponierte Geistwesen der alten Dame scheichlicherseits wühltischartig und meistbietend zu verramschen, schlägt dann dem lecken Fass die kaputte Krone mitten ins feist grinsende Gesicht.
Aber “Lebbe geht weider” wie ein berühmter Fußballphilosoph, ganz neue Frankfurter Schule dazu zu bemerken hätte, aber ob es als Herthafan noch einen Sinn hat – die Frage muss erstmal beantwortet werden.

Neuaufstellungsverfahren

Scheitern als Chance – nie war die Gelegenheit günstiger einen echten Neustart zu vollziehen. Das größte Problem ist ein Geschäftsführer Sport und Kommunikation, der nach diesem Totalfiasko immer noch kein Einsehen hat, dass der Job nichts für ihn ist und das, was er von D. Hoeness gelernt hat, zwangsläufig in den Ruin führen muss.
Noch schlimmer ist es, dass er keiner ist, der vor der Verantwortung wegläuft. Er muss notfalls mit einem nassen Lappen vom Hof gejagt werden. (weiterlesen…)

...WENN NICHT NUR DAS DEO VERSAGT

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