Rückrundengerumpel

Es läuft in diesem Jahr noch nicht Alles rund bei der Hertha.

Der neue Herthachefcoach Michael Skibbe hat als ehemaliger Trainer der einträchtigen Bembelkicker vom Main, die im letzten Winter über 13 Stunden so tun mussten als ob sie Fußball spielen würden, um endlich mal wieder ein Tor zu schießen, hoffentlich die nötige Erfahrung und vorallem soviel daraus gelernt, um es mit der Hertha nicht soweit kommen zu lassen.
Das Tor, auf das die Frankfurter letztes Jahr den ganzen Winter warten mussten, war denn auch eins eins aus dem Kuriositätengruselkabinett – aber mit Prädikat!
Das wird so schnell wahrscheinlich keinem mehr gelingen, Manuel Neuer aus über 70 Metern einen reinzumachen, obwohl die Torvorlage zum Rückrundenauftakt gegen Gladbach war schon wieder ein ganz erlesener Fauxpas de deux mit Marco Reus, der zu den schönsten Hoffnungen Anlass gibt, dass die Meisterschaft doch noch nicht entschieden ist.

Szenerien des Grauen

Aber wo wir schon mal beim Gruseln sind, die Chancen, die Horrorgroteske der letzten Saison erneut auf den Rückrundenspielplan der Bundesliga zu bringen, sind beängstigend.
Die Rolle der geschändeten “Weißen Frau”, vor Jahresfrist ideal mit der  “Diva vom Main” besetzt, könnte diese Spielzeit eine Glanzrolle der “Alten Dame von der Spree” werden. Die anstehenden Auftritte gegen den HSV, 96 und Gladbach waren exakt die Stationen ins Verderben, die auch die Eintracht in handliche Bruchstücke zerlegt hatten. Der Chefdramaturg an der Seitenlinie wird den Kulminationspunkt sicher nicht wieder bis zum 26. Aufzug hinauszögern wollen, wenn der Frühling naht und zwischen den gegnerischen Pfosten der gefeierte Heldentenor vom FCB im Berliner Olymp erwartet wird, um ihn mit einem Tor der unvergesslichen Art in den Frühling zu schicken.
Dann ist wieder Murmeltiertag.

Schufaanfrage für Fußballtrainer

Das erste Déjà-vu wurde dem besorgten Herthaanhänger auch gleich zum Auftakt bei den Clubberern verschafft. Die Alte Dame hatte im Easy-Credit-Stadion den Dispo für die knauserigen Fans schon etwas überzogen.

Winterfußball verlangt harte dreckige Arbeit, die 3 Spielesperre von Raffael fällt bei solchen Platzverhältnissen besonders ins Gewicht, auch wenn die Schwerpunkte eher in Richtung Kampf verschoben sind. Die Leichtfüßigkeit mit der Raffi gegen den Ball arbeiten und ihn vorallem bei Gewinn auch weiter verarbeiten kann, wurde gegen den Club besonders schmerzlich vermisst, auch weil die Kugel von den Nürnbergern im Mittelfeld des öfteren hergeschenkt wurde.
Kleinere beweglichere Spieler wie Perdedaj und Djuricin mit einem Vertrauenvorschuss auf einen Kleinkredit auszustatten und für eine Überraschung beim Gegner zu sorgen, gerade auch weil sie gerüchteweise zur Disposition stehen, scheint auch für Skibbe keine Option zu sein.
Lasogga dann für die letzte halbe Stunde und letzte Inkassoversuche als Brechstange zu bringen, hätte die Pleite vieleicht dann eher verhindern können.

Lucien reviens!

Spielidee und die dazu nötige Auf- und Einstellung der Mannschaft sind für den durchschnittlichen Fußballfachverstand des gewöhnlichen Herthafans noch nicht wirklich richtig deutlich auszumachen, wer Babbel nicht mochte, wird Skibbe nicht ausstehen können, seine herausstechende Fähigkeit, Grottenfußball zu paraphrasieren, dass es die Sau zur Schlachtbank treibt, wird die Rückrunde für die Fans wieder zu einer schweren Prüfung werden lassen.
Dass es auch schnell besser werden kann hat die Hinrunde sehr deutlich gezeigt, so möchte man annehmen, dass die Nürnberger der Hertha einfach nicht liegen, was auch der erste Eintrag in diesem Blog belegt und sie als Angstgegner zu den unbezahlten Rechnungen ablegen.

Die Liga ist zum Rückrundenauftakt noch näher zusammen gerückt, was auch der Respekt erzwingenden Arbeit von Lucien Favre zu verdanken ist,und zwar vorne schön kompakt und hinten hübsch gestaffelt.
Normal machen der BVB und der FCB den Titel unter sich aus, die anderen Spielberechtigungen für Europa scheinen auch schon fest vergeben zu sein, die Abstiegszone zieht sich zurzeit bis zu den 96ern auf Platz 7 und Hertha mittendrin.

Europaambitionen

Für Hertha ist die Chance einen Platz in der Euroleaguezu erreichen im Pokal zum Greifen nah, und wird auch weiter offiziell als Ziel ausgegeben, dazu müssten allerdings Favres Gladbacher in zwei Wochen besiegt werden und ein glückliches Los wie Fürth im Halbfinale gezogen werden, als Heimspiel versteht sich.
Ob man sich das Europagastspiel nach der letzten Rundreise wirklich wünschen sollte, wage ich sehr zu bezweifeln.
Dass die Saison bis zum letzten Spieltag richtig spannend bleibt, da bin ich mir ziemlich sicher.

Dieser Beitrag wurde am Dienstag, 24. Januar 2012 um 03:05 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Allgemein, Helden, Hertha abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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1 Kommentar

  1. Ohne Raffael geht gar nix. Ich bin sehr gespannt, mit welcher taktischen Marschroute Herthas neuer Trainer Skibbe in die beiden Heimspiele gegen Hamburg und Hannover gehen wird. 4 Punkte sollten schon geholt werden. Mit Fabian Lustenberger steht ein Spieler bereit, der aus der Defensive heraus für wichtige Impulse im Spiel nach vorne sorgen könnte. Eine zentrale Frage lautet auch, wie bekommt Adrian Ramos mehr Torchancen. Herthas Topstürmer hat die Qualität, sich gegen die Abwehrreihen von Hamburg und Hannover durchzusetzen und die wichtigen Tore zu schießen.

    Kommentar: Linienrichter – 24. Januar 2012 @ 15:57

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