Unnötig lebensverlängernde Maßnahmen, die geeignet sind, überflüssiges Leiden quälend in die Länge zu ziehen und dabei ohne Aussicht auf vollständige Genesung sind, sollten per Verfügung von Betroffenen von vornherein ausgeschlossen werden können.
Unsere geliebte Oma Hertha, die gar nicht mehr so alt werden kann, wie sie zurzeit aussieht, kämpft seit Wochen ums nackte Überleben als Erste-Klasse-Patient. Die Behandlung des greisen Chefarztes, dem völlig unerfahrene Kollegen im Praktikum assistieren, will einfach nicht anschlagen.
Warme Worte und kalte Wadenwickel sind absolut nicht mehr auf dem letzten Stand der Heilkunst, stattdessen bedürfte es dringend einer maximal invasiven Rektumresektion mit anschließendem Kräutereinlauf, um die grundlegenden Vitalfunktionen wenigstens prophylaktisch zu stabilisieren.
Kunstfehlerteufel zwischen Kurpfuscherei und Sterbehilfe müssten dringend exorziert und die Placeboeffekthascherei beendet werden.
Am 29. Mai bietet sich die Gelegenheit für die Angehörigen, gesetzt den Ernstfall, dass noch Spurenelemente von Überlebenswillen nachzuweisen sind, Diagnose und Therapie wieder in Einklang zu bringen und mit einem ganzheitlichen Heilungsansatz eine umfassende Rekonvaleszenz einzuleiten.
Ein Puls von 28 bei einem Blutdruck von 35 zu 63 ist an Hoffnungslosigkeit normal nicht mehr zu unterbieten, dass eine Schlagzahl von 31 überhaupt ein Fünkchen Hoffnung am Dahinvegetieren hält, liegt ausschließlich an den Karnevalzombies vom Rhein.
Soweit das amtsärztliche Bulletin, auf der Intensivstation Olympiastadion hat man weiterhin alle Mühe die blank liegenden Nerven nicht völlig zu verlieren.
Hubnik, Janker, Kobi und Niemeyer sind aber wieder einsatzfähig, so dass die offenen schmerzhaften Wunden vom Defensivverband wieder einigermaßen fachgerecht versorgt werden können.
Das Wetter wie immer zum Schluss, die Schönwetterfußballer haben in diesem Frühjahr auch noch nicht wirklich Glück gehabt mit den klimatischen Verhältnissen, außerdem muss der neu verlegte Rasen erst richtig festgetreten werden, wenigstens ist nicht zu befürchten, dass das ganze in Schlammcatchen ausarten könnte.
Die verbalen Schlammschlachten im Vorfeld dieser finalen Schicksalsbegegnung dürften den abgezockten Profis von 1899 weiträumig am Allerwertesten vorbei gehen, den Torwart vorher als zu schwach abzuqualifizieren ist auch die ganz hohe Schule der Motivationsmethodik.
Hertha hat also noch alle Chancen, auch wenn es selten so unverdient war, einen finalen Heimsieg zu landen und sich gegen Fortuna in die Relegation zu retten.
Manchmal geht aber auch ein finaler Rettungsschuss nach hinten los.
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...WENN NICHT NUR DAS DEO VERSAGT
Warum die Hoffenheimer gegen unsere Hertha am Samstag besonders motiviert zu Werke gehen sollten, kann Top-Motivator Markus Babbel seinen Spielern hoffentlich nicht zweifelsfrei vermitteln. Von außen betrachtet, wirkt es eher so, als ob Babbel den Hoffenheim-Kader durch teure Neuverpflichtungen gerade richtig unangenehm durcheinanderwirbelt.
Dass gerade der ungeliebte Retorten-Club 1899 Hoffenheim Herthas Schicksal auf Jahre besiegeln kann, ist schon schrecklich genug. Dass nun Markus Babbel auch noch tatkräftig am Berliner Untergang mitwerkelt, setzt dem Saisonfinale die Krone auf. Hätten wir dieses Szenario nicht schon vor Monaten erahnt, würde man als Fan aktuell vor Bauchgrimmen schreien. So ergibt man sich dem Schicksal.
Sollten die Hertha-Spieler wider Erwarten eine gute Leistung gegen Hoffenheim zeigen und dafür mit dem Dreier belohnt werden, und sollte der 1. FC Köln gegen Bayern untergehen, bleibt immer noch die sauschwere Relegation gegen ein eingespieltes, hochmotiviertes Zweitligateam.
Kommentar: Linienrichter – 03. Mai 2012 @ 16:20