Hertha verspielt Tabellenführung

Dass Jos Luhukay mit seiner Truppe die Spitzenreiterposition ernsthaft verteidigen wollte, lässt für den weiteren Verlauf der Spielzeit Einiges erwarten.
Die Einwechslung von Ronny und Wagner für Janker und Allagui Mitte der 2. Halbzeit waren ein klares Signal, dass der Herthazug zum Tor nochmal richtig Dampf aufmachen sollte.

Was Janker allerdings in der Startformation zu suchen hatte, wird ein Geheimnis des Fahrdienstleiters bleiben. Janker muss sich wohl im Training angeboten haben, hat aber im Spiel seine Chance nicht nutzen können.
Seine Leistung wurde lediglich von Schiedsrichter Winkmann unterboten, worüber man sich als Herthaanhänger nicht unbedingt beklagen sollte.
Dass er Baumjohann nicht runter gestellt hat,  ist aber vorallem Pinola zu verdanken, der sich möglicherweise noch Vorwürfe seiner Kollegen anhören musste, dass er mit einer Hand im Gesicht nicht gleich den Schwan gemacht hat. Professionell geht, wie es immer so schön heißt, ja wohl auch anders – bedauerlicher Weise – denn sportlich ist das Schmierentheater nicht.

Vertraute Neuzugänge

Dass JoLu bei den Neuverpflichtungen auf alte Bekannte setzt, die sich alle im unteren Preissegment der Bundesligatauglichkeit bewegen, hat die Fehleranfälligkeit beim Management in dieser Transferperiode radikal minimiert.
Hosogai könnte sogar eine ähnliche Rakete werden wie Kagawa beim BVB, wenn er nicht von den virtuosen Interpreten der rustikalen Torsicherungskultur beim Forechecking notversorgungsbedürftig spezial behandelt wird, wie es beim Club in groben Ansätzen schon zu erkennen war.

Der Erfolg der japanischen Fußballer im europäischen Profifußball, die endgültig den Exotenstatus wie zu Okuderas Zeiten abgelegt haben, basiert vor allem auf  strengste Disziplin und bedingungslosen Lerneifer. Okudera hatte das Glück beim 1. FC Köln auf die Trainerlegende Hennes Weisweiler zu treffen und gleich Stammspieler einer Meistermannschaft zu werden. Der Versuch danach mit Hertha in die Bundesliga zurück zu kehren, ist hier schon als eine der schwärzesten Stunden beschrieben worden. Dann wechselte er zu einer anderen Trainerlegende, die hier auch schon hinreichend gewürgdigt wurde, nach Bremen, wo er zu einer festen Größe einer Bundesligaspitzenmannschaft wurde, dessen Vorbildfunktion in seiner Heimat gar nicht hoch genug überschätzt werden kann.
Die Pflegeleichtigkeit des japanischen Profifußballers gepaart mit beispielhafter Berufsauffassung und absoluter Unterordnung machen den grandiosen Erfolg der Kicker aus Fernost vorallem aus, es ist zu hoffen, dass sie nicht nach Unterhaltungselektronik und Autos in absehbarer Zeit die Führung im Weltfußball übernehmen.

Dass Hertha wieder eine feste Größe in der Bundesliga wird, ist die vorrangige Wunschvorstellung ihrer Fans.

Dass JoLu der richtige Trainer dafür sein kann, wird immer deutlicher, da man ihm sicherlich unterstellen darf, dass er sich in den letzten 10 Jahren als Cheftrainer in der ersten und zweiten Liga zu einem herausragenden Übungsleiter entwickelt hat und daran akribisch weiter arbeitet.
Dass er auch zu einer Legende werden könnte, mit der “Alten Dame” einen Titel zu gewinnen, könnte ein erster großer Schritt in die Richtung sein, traut man sich als Fan nicht wirklich auszusprechen oder irgendwo hinzuschreiben. Dazu ist wohl sehr viel Geduld nötig, und nur ein wenig übertriebener Ehrgeiz könnte eine Verletzungsmisere auslösen, die direktemang in gnadenlosen Abstiegskampf kulminiert und da genau keine Aussichten hat besser zu werden.
Wir wollen doch hoffen, dass die derzeitigen Ausfälle blanker Zufall sind.

Der Dino wird gejagt

Am Wochenende kommt der dienstälteste Vertreter der Liga ins Olympiastadion, die schwächste Abwehr trifft auf den stärksten Sturm.
Auch wenn das nach zwei Spieltagen nur begrenzte Aussagekraft hat, viel mehr Vorfreude auf ein Fußballspiel ist fast nicht mehr vorstellbar.

Dieser Beitrag wurde am Mittwoch, 21. August 2013 um 23:50 Uhr veröffentlicht und wurde unter der Kategorie Helden, Hertha abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS-Feed verfolgen.

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1 Kommentar

  1. Wird der Hertha-Lauf Samstag erfolgreich fortgesetzt? Es wäre einfach zu schön, wenn der Dino HSV nicht nur gejagt, sondern auch (unblutig) erlegt würde. Das beste Hausmittel gegen Abstiegsgespenster ist ein Festbeißen in der oberen Tabellenhälfte, dem gesicherten Mittelfeld.

    Wenn man erstmal unten drinhängt, wird es auch gleich ganz bitter. Denn mit welcher Vehemenz die Sport-Medienlandschaft schon am zweiten Spieltag gegen “Fußball-Versager” zu Felde zieht, ist echt ätzend. Besonders für die Personen, die sich den Kameras und den provozierenden Reporterfragen stellen müssen. Um das Amt Mannschaftskapitän kann man wahrlich nicht beneidet werden. Es ist eher eine Bestrafung.

    Der Hamburger SV ist aktuell voll im gefürchteten Krisenstrudel. Die Medien wollen allzu gern Köpfe rollen sehen. Ob der Trainer Aogo rasiert, oder ob der Vorstand Fink rasiert, egal, Hauptsache der kurze Interview-Einspieler vor der Gewinnspielunterbrecherwerbung gibt was her.

    Kommentar: Linienrichter – 22. August 2013 @ 10:26

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