Die Mannschaft von Hertha BSC schleppt sich mit letzter Kraft dem Ende der Spielzeit entgegen, nach einer grandiosen Hinrunde ist die Luft raus, die Helden sind müde oder verletzt, die Mannschaftsführung gibt Rätsel auf.
Die Dame scheint es sich auf ihre alten Tage in der Liga gemütlich gemacht zu haben, mitten im Niemandsland der Tabelle wurde das Saisonziel Klassenerhalt mit an Langeweile grenzender Sicherheit erreicht, seitdem sieht es ein bisschen so aus, als spielten sie in einer eigenen Klasse – der Lustlosliga.
Die Hinrunde hatte in fast jedem Spiel, das nicht gewonnen werden konnte, die Verheißung hinterlassen, dass noch was möglich gewesen wäre – mit ein bisschen mehr Glück, Zielstrebigkeit und Konzentration, wovon jeweils ein ganz kleines Stück zu wenig auf den Platz gebracht wurde.
Zu Beginn der Rückrunde kam dann auch noch Pech dazu.
Beim einzigen Heimsieg in diesem Jahr hatte man selbst als dienstälterer Herthafan den Braunschweigern einen Daumen gedrückt, zudem sich zum letzten Spieltag noch der andere gesellen wird, die dann zusammen die Schraube machen, damit die Eintracht von der Oker bei den Rabattkickern zu 18,99 noch 3 Punkte für den Relegationsplatz im Abverkauf erstehen kann. Und das nicht weil man sein Herz für die Blaugelben entdeckt hätte, als Underdog der Liga mit einem Zweitligaetat stehen ihnen aber die drei Punkte als Sympathieprämie uneingeschränkt zu. (weiterlesen…)
Hertha BSC gegen VfL Wolfsburg war ein durchwachsenes Spiel, bei dem schon in der ersten Szene deutlich wurde, dass Hertha nicht den richtigen Zug zum Tor hatte, als nach 3 Minuten auf der linken Außenbahn alle Signale auf grün standen, aber Allagui leichtfertig den Ball vertändelte.
Dann gingen die Schranken runter und es kam der Güterbummelzug.
Nach gefühlten 150 durchgerollten Kesselwagen kam ein Ball von Ramos aus halbrechter Position in den Strafraum der Wölfe und fand nach einer kleinen Flippereinlage den Weg ins VfL-Tor, letzter Bumper Skjelbred, der sich nach ganz schwachen Leistungen langsam wieder zurück in Form spielt.
Nach dem Rückstand schnürten die Wölfe ein wenig um den Herthastrafraum, ohne dass es zu größeren Sorgenfalten führte, lediglich eine leichte Mulmigkeit auf dem Mollenfriedhof breitete sich aus.
Dann wurde Ramos perfekt und in idealer Position vom Wolfsburger Medojevic angespielt, ein Geschenk, das ein Klassestürmer annehmen muss, es sei denn, er versucht die Ablöse zu drücken, was bei Adrian zur Zeit unvorstellbar ist, muss man doch fest annehmen, dass er Alles gibt, um mit Kolumbien nach Brasilien zu fahren.
Ein Geschenk mit Schleifchen und Grußkarte, zugestellt per Einschreiben mit Rückschein, das Ganze auch noch ausreichend frankiert und abgestempelt, wird vom Herthagoalgetter in beleidigender Weise verschmäht. (weiterlesen…)
Mit dem ersten Auswärtssieg, der auch einer grandiosen Torwartleistung zu verdanken war, setzt sich die “Alte Dame” im gesicherten Mittelfeld fest, bzw. führt es an.
10 Punkte auf die Abstiegsränge sollten ein beruhigendes Polster für die restliche handvoll Ligaspiele in diesem Jahr sein. Dass das keiner mit dem berühmten Ruhekissen verwechselt, dafür wird JoLu mit Sicherheit sorgen.
Die Trainingsgruppe Richie Golz wird in diesem Jahr noch viele hohe Bälle vor die Kiste treten müssen, um die Defizite von Thomas Kraft beim Herauslaufen bei hohen Bällen in den Griff zu kriegen, beim Bodenkampf gegen frei vor ihm auftauchende Stürmer hat er gegen die TSG 18,99 den Sieg für die Hertha rausgegrätscht und so die unglücklichen Aktionen gegen Bayern und Schalke vergessen gemacht, wo er im eigenen 5-Meterraum orientierungslos herumgeirrt ist und entscheidende Treffer kassiert hat. Der Einfachheit halber sollten ihm in nächster Zeit jegliche Ausflüge bei Standards ersatzlos gestrichen werden.
Die andere kontroverse Personalie, bei der es für Hertha eher um pekuniäre Verheißungen zu gehen scheint, ist Pierre-Michel Lassoga. Der Cheftrainer lässt verlauten, dass die Veräußerung für ihn kein Problem sei, der Manager gibt den ersten Neuzugang für die neue Saison bekannt, der Finanzchef betont, dass die wirtschaftliche Konsolidierung weiter ein vorrangiges Ziel ist. Die Rollen sind in dem Spiel klar verteilt, PML ist auch als Optionsschein ein echter Outperformer, herthas Vereinsführung will da ganz lang gehen.
Dass sie ihn wirklich halten wollen, glaube ich eher nicht, zumal mit Faton Ademi schon der nächste “Sturmtank” nachrückt.
Die alte Dame hat den Bayern den Lederhosenboden stramm gezogen und es dann vor Kraft nicht geschafft, ihn ordentlich zu versohlen. Da hat Torwarttrainer Richie Golz noch eine anspruchsvolle Aufgabe zu bewältigen, um bei der erforderlichen Konzentration die nötige Lockerheit in den Strafraum und auf die Torlinie zu bringen.
An allen drei Gegentreffern war Herthas Torhüter nicht gänzlich schuldlos, beim ersten verirrt er sich im 5-Meterraum, beim zweiten hatte er nicht genug Bodenhaftung und beim dritten versieht er Liniendienst anstatt dem Ball entgegen zu gehen. Zwischen den Pfosten konnte man sich nicht für höhere Aufgaben gegen den Championsleaguesieger empfehlen, zum Glück nur in diesem Spiel, denn Thomas Kraft war der bislang beständigste Herthaner, an alter Wirkungsstätte hatte er sich wohl zuviel Druck gemacht und nicht richtige Einstellung zwischen Anspannung und Gelöstheit gefunden.
Hertha hat mit dem Spiel gegen den VfB Stuttgart deutlich gemacht, dass es in dieser Saison ums nackte Überleben in der Erstklassigkeit geht. Wer aus so einem überlegenen Spielverlauf nichts Zählbares mitnimmt, darf sich nicht beschweren, wenn es eng wird in der 1. Bundesliga.
Spielerisch sah das alles ganz gut aus, es fehlte allerdings an der letzten Präzision im Passspiel oder an der nötigen Bewegung im Laufspiel, so dass das Tempo häufig verloren ging, weil der Ball mit langem Bein angenommen werden musste und so wenig Überraschungsmomente ins Angriffsspiel kamen, um wirklich glasklare Torchancen zu erarbeiten.
Positiv fiel mir allerdings auf, dass die brandgefährlichen Querpässe im Mittelfeld gefehlt haben, bei denen man ein Spiel schnell aus der Hand gibt, wenn der Gegner die gemachten Geschenke auch annimmt, womit in Liga 1 unbedingt zu rechnen ist.
Das, was den Marktwert von Pierre-Michel Lasogga ausmacht, fehlte dem Herthasturm fast völlig, Ramos ging immer wieder nach außen und suchte nicht den direkten Abschluss und Niemand rückte ins Zentrum nach, um gegebenenfalls zu verwerten. Bei der Einwechslung zur Schlussoffensive mit Wagner vorm Tor war nicht zu erkennen, was er da versuchen sollte, was da von ihm kommt, sieht lediglich bemüht aus. (weiterlesen…)
Es sieht nicht so aus, als könnte die Alte Dame bei ihrer Rückkehr in die 1. Bundesliga von einer anderen Mannschaft in dieser Liga auch nur ins Stolpern gebracht werden. Mitanzusehen wie einer der vermeintlich härtesten Konkurrenten nicht eine Torgelegenheit im Olympiastadion herausspielen kann, hat die letzten Bedenken wie die hartneckigsten Schneereste in der Frühlingssonne dahin schmelzen lassen.
Die Abspielfehler, die Hertha im Aufbauspiel an der Mittellinie passiert sind, waren geeignet, den Gegner stark zu machen und sich richtig in Schwierigkeiten zu bringen. Bei schnellerem Umschalten der Lauterer bei Ballgewinn im Mittelfeld in die Vorwärtsbewegung von Herthas Hintermannschaft, wie man es für gewöhnlich beim Spitzenfußball im Fernsehen bewundern kann, hätte ein Diagonalpass gereicht, um die komplette Abwehr auszuspielen, wenn zwei oder drei Spieler steil gehen, ist der Torwart normal auch chancenlos.
Nach der Enttäuschung des verschossenen Elfmeters konnte man sich ordentlich gruseln bei den Fehlpässen im Spielaufbau, wobei nicht mal wirklich Druck auf den Ballführenden gemacht wurde. Die Graupenpässe entsprangen der blanken Hilf- und Ideenlosigkeit, wo normalerweise nochmal hinten rum gespielt werden muss oder der Ball lang nach vorn geschlagen werden kann. Wenn man drei Kopfballmonster vorne drin hat, ist das eigentlich immer eine Option und auf jeden Fall ansehnlicher als die Bemühungen den Torwart nicht ganz kalt werden zu lassen. (weiterlesen…)
Die Bilanzprüfung der Hinrunde lässt kein anderes Ergebnis möglich erscheinen, als den sofortigen Wiederaufstieg in die 1. Liga.
Der 6-Punkteauswärtssieg gegen Cottbus war das i-Tüpfelchen zur Saisonhalbzeit, die sich daraus ergebenden komfortablen Abstände sind echte Spannungskiller, die zum Rückrundenstart zu allem Überfluss nochmal ordentlich durchgeladen haben und die Laumänner weidwund in die Winterpause geschickt haben.
Es war ein schöner Wintertag mit blendendem Sonnenschein in der Nordkurve des Benteler Stadions in Paderborn, provinziger kann deutsche Fußballdiaspora eigentlich nicht sein. Ostwestfalen von seiner aufgeräumtesten Seite, ein Stadionneubau in reinstem Betongrauen, ein Gesamteindruck wie kurz vorher nochmal feucht übergewischt und ganz gründlich durchgelüftet. (weiterlesen…)
Es war mal wieder eindeutig zu kalt für Fußballgucken im Freien.
Ich musste mitte der zweiten Halbzeit in der Südkurve im Block 6, wohin mich das knappe Kartenangebot verschlagen hatte, mit lauter Eintrachtfans um die Wette hüpfen, um wieder etwas Gefühl in meine eiskalten Füße zu bekommen.
Der erste Spielabschnitt war nicht wirklich erwärmend, Hertha versuchte Fußball zu spielen und Braunschweig macht das Ding im ersten Versuch rein. Auf die kalte Dusche konnte man nun wirklich gut verzichtet haben.
SCHULZ!!! konnte Ben-Hatira leider nicht annähernd ersetzen, nur einmal konnte er steil gehen und einen gefährlichen Ball von der Grundlinie an die Strafraumgrenze hereingeben, den Ronny wie fast alle seine Torschussversuche ziemlich kläglich verballert hatte, ansonsten konnte Schulz sich im Eins gegen Eins nie durchsetzen, so dass über Links nicht wirklich Druck aufgebaut werden konnte. (weiterlesen…)
Jogi – gut gebrüllt- Löw, die alte Rollsocke muss sich den Strumpf ganz lang hochziehen lassen und zwar von Pippi persönlich möglichst bis über den Kopf, ich kann ihn jedenfalls vorerst nicht mehr sehen.
Als “weltbester Bundestrainer aller Zeiten” hat er erneut unter Beweis gestellt, dass er in den entscheidenden Spielen keinen Gewinn bringenden Plan hat.
Die Lobeshymnen, die die Personalwechsel gegen Griechenland im Viertelfinale ausgelöst hatten, waren doch erheblich überzogen und wenig zielführend bis völlig grotesk. Gegen eine Mannschaft wie Griechenland, die in allen Belangen hoffnugslos unterlegen war, musste die DFB-Auswahl, bei der man immer besonders betont, auf allen Positionen mehrfach gleichwertig besetzt zu sein, mit fast allen Kaderzusammenstellungen einen überzeugenden Sieg eingefahren haben.
Zwei Tore von einer zweitklassigen Mannschaft zu bekommen, ist eigentlich bedenklich genug und hat im deutschen Trainerteam leider die völlig falschen Schlussfolgerungen ausgelöst. (weiterlesen…)
Deutschland beendet die Vorrunde als einzige Mannschaft verlustpunktfrei, hat aber noch reichlich Luft über den Scheiteln, leider auch darunter, die bei PKs und anderen Interviews wohltemperiert und ohne jeglichen Druck abgelassen wird.
Wie wohl überhaupt festgestellt werden muss, dass Welt- und Europameisterschaften inzwischen in einer Weise zugeschwafelt werden, dass Waldi als Wattewadenbeißer mit einem handelsüblichen Knebel das Handwerk nicht mehr zu legen ist, so dass drastischere Maßnahmen in die engere Auswahl gezogen werden müssten.
So ein Gesicht, gerade im rasierten Zustand, gehört normal auch in die Hose und nicht auf den Bildschirm und Waldi sollte nur noch Gassi gehen und im verdienten Ruhestand sein Weißbier verzehren, besonders wenn man sich vergegenwärtigt, dass die EM nur das Aufwärmprogramm für Olympia ist.
Alle aktuellen EURO-Krisenstaaten haben den Sprung in die Finalspiele geschafft, wobei die griechische Phalanx wieder das größte Überraschungsmoment und bei der Sbornaja nur verbrannte Erde und Ratlosigkeit hinterlassen hat. (weiterlesen…)
...WENN NICHT NUR DAS DEO VERSAGT